Wunstorf/Köln.
Der in Hannover festgenommene Jugendliche aus dem Raum Köln wird verdächtigt, einen islamistischen Anschlag vorbereitet zu haben. Ihm werde vorgeworfen, dass er sich entsprechend habe ausbilden lassen, teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Düsseldorf am Montag mit.
Gegen den 17-Jährigen wird wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ermittelt. Er war am Samstag in Hannover vorläufig festgenommen worden.
Jetzt heißt es aus Ermittlerkreisen: Der 17-Jährige soll über Social-Media-Kanäle Kontakt zu Anhängern der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) gehabt haben.
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In diesem Zusammenhang hatte die Bundespolizei wegen Sprengstoffverdachts einen Zug in Wunstorf bei Hannover mit Spürhunden nach Sprengstoff durchsucht. Der Verdacht bestätigte sich nicht, rund 100 Fahrgäste des IC 2442 mussten am Samstagabend allerdings gut eine Stunde am Bahnhof ausharren. Kurz zuvor war der Zug auch durch Braunschweig gefahren.
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Für den Zug und die Reisenden habe keine Gefahr bestanden, sagte der Sprecher der Zentralstelle Terrorismusverfolgung in Nordrhein-Westfalen am Montag. Diese ist bei der Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf angesiedelt und leitet die Ermittlungen.
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Die Ermittlungen seien nach Hinweisen aus dem persönlichen Umfeld des Beschuldigten in Gang gekommen. Dieser sei am Samstag gegen 17 Uhr von Bundespolizisten im Hauptbahnhof von Hannover aufgespürt und zur Wache mitgenommen worden. Ein Entschärfer habe den Inhalt seiner Tasche begutachtet, aber nichts Gefährliches entdeckt.
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Nach Angaben der Bundespolizei war der 17-Jährige vor der Kontrolle am Hauptbahnhof in dem Zug gewesen, der später durchsucht wurde. Er habe sich auffällig verhalten und am Reisezentrum eine Tüte mit Gegenständen abgestellt. Der Bereich wurde daraufhin abgesperrt, in der Tüte sei allerdings nur Kleidung gewesen.
Polizei Köln gibt Hinweis nach Hannover
Die Polizei Hannover hatte erklärte, den Einsätzen sei ein Hinweis der Polizei aus Köln vorausgegangen. Über die Landeskriminalämter in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen seien die Beamten vor Ort informiert worden.
Der Kölner Staatsschutz hat eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. Dem 17-Jährigen mit deutscher und türkischer Staatsbürgerschaft drohen nun bis zu fünf Jahre Jugendstrafe, sollten sich die Vorwürfe bestätigen. Derzeit gelte für ihn aber weiterhin die Unschuldsvermutung, betonte die Ermittlungsbehörde.
Verdächtiger soll Kontakt zum IS gehabt haben
Der verdächtige Jugendliche hat in einer ersten Anhörung bestritten, einen islamistischen Anschlag vorbereitet zu haben. Derzeit würden sein Handy und weitere Speichermedien ausgewertet, sagte der Sprecher der für Terrorverfolgung zuständigen Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf am Dienstag auf Anfrage. „Wir prüfen natürlich auch, mit wem er in Kontakt gestanden hat.“ Weitere Festnahmen habe es aber bislang nicht gegeben.
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Aus Ermittlerkreisen hieß es am Dienstag, der Jugendliche habe über Social-Media-Kanäle Kontakt zu Anhängern der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) unterhalten. Er sei seit Mitte 2020 „auf dem Radar“ der Behörden gewesen und mehrfach als „Prüffall Islamismus“ aufgefallen. Derzeit werde geprüft, ihn als islamistischen Gefährder einzustufen.
Noch sei nicht entschieden, ob gegen den 17-Jährigen ein Haftbefehl beantragt wird. (dpa)