Hannover.
Eine Überweisung bei der Sparkasse tätigen – was zunächst nach einem einfachen Prozess klingt, endete für einen Mann aus Hannover mit Folgen.
Doch fangen wir von vorne an: Von seinem Konto überwies er seinen jährlichen Mitgliedsbeitrag an die „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten“. Dann bekam er plötzlich Post von der Sparkasse in Hannover…
Sparkasse in Hannover: Kunde bekommt Post von Bank
Darin wurde ihm unterstellt, seine Überweisung stehe im Verdacht, im Zusammenhang mit Geldwäsche zu stehen. Der Grund sei ein „problematischer Verwendungszweck“. Dieser lautete: „Jahresbeitrag Mitgliedsnr. X antifaschistische Grüße […]“.
Weiter hieß es von der Bank: Sollte er das ernst meinen, müsse die Sparkasse ihren Kunden anzeigen und das Konto kündigen. „Wir bitten Sie, solche vermutlich scherzhaft gemeinten Verwendungszwecke selbst nicht mehr zu verwenden.“
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Das ist Hannover:
- erstmals 1150 urkundlich erwähnt
- Landeshauptstadt von Niedersachsen, Standort von elf Hochschulen
- rund 537.000 Einwohner (Stand 2019), besteht aus 13 Stadtbezirken und 51 Stadtteilen
- beherbergt den Briefwechsel von Gottfried Wilhelm Leibniz und den Goldenen Brief, die zum UNESCO-Weltdokumentenerbe gehören
- Oberbürgermeister ist Belit Onay (Grüne)
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Kunde der Sparkasse Hannover macht seinem Ärger Luft
„Wie bitte?“, dürften sich nun viele fragen. Und so erging es auch dem Kunden der Sparkasse. Prompt äußerte er seinen Unmut auf Twitter.
„Was genau an dem Verwendungszweck meiner Überweisung an einen eingetragenen Verein bringt Sie zu der Annahme, dieser Umsatz hätte mit Geldwäsche zu tun?“, fragte der Mann aus Hannover.
Auf den Tweet folgten hunderte Reaktionen. Auch eine Erklärung der Sparkasse Hannover ließ nicht lange auf sich warten. Diese rechtfertigte sich und bat um Entschuldigung.
Sparkasse Hannover entschuldigt sich bei Kunden
Die Erklärung im Wortlaut: „Uns ist ein Fehler unterlaufen. Wir sind nach dem Geldwäschegesetz verpflichtet, alle Transaktionen zu prüfen. Das ist erstmal ein automatischer Prozess und im zweiten Step händische Arbeit.“
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An dieser Stelle sei die entsprechende Überweisung von einem Mitarbeiter der Sparkasse Hannover „nicht korrekt“ bewertet worden. „Das tut uns leid und dafür haben wir unseren Kunden auch um Entschuldigung gebeten.“
Ferner stellt die Sparkasse Hannover klar, dass der Betreff „mit antifaschisten Grüßen“ genutzt werden dürfe. Bleibt noch zu hoffen, dass die Mitarbeiter zukünftig in dem Unterschied zwischen rechts und links geschult werden. (mk)