Die Bundeswehr hat erstmals mit einem eigenen Flugzeug Gerettete aus Afghanistan nach Deutschland gebracht. Ein Militär-Airbus A310 landete am Freitag auf dem Flughafen in Hannover.
An Bord der Maschine nach Hannover waren nach Angaben des niedersächsischen Innenministeriums 158 afghanische Ortskräfte und Familienangehörige.
Flughafen Hannover: Erste Maschine aus Afghanistan gelandet
Dazu zählten etwa 30 bis 40 Kinder und Jugendliche, von denen 20 unbegleitet seien. Die unbegleiteten Kinder und Jugendlichen sollten vom Landesjugendamt betreut und vom Jugendamt Langenhagen untergebracht werden. Die übrigen Menschen aus Afghanistan würden in das Grenzdurchgangslager Friedland gebracht.
Außerdem kamen 32 EU-Bürger mit der Militärmaschine in Hannover an. Augenzeugen berichteten, dass die Passagiere aus dem Flugzeug in drei Busse einstiegen und direkt vom Flughafengelände gefahren wurden. Ein weiteres Flugzeug mit bis zu 250 Personen werde noch am Freitagabend in Hannover erwartet, sagte eine Ministeriumssprecherin.
Flughafen Hannover. Maschine startete aus Taschkent
Der Airbus A310-MRTT war in der usbekischen Hauptstadt Taschkent gestartet. Damit flog die Bundeswehr erstmals selbst Schutzpersonen aus Afghanistan nach Deutschland. Zuvor hatte es nur Pendelflüge der Bundeswehr zwischen der afghanischen Hauptstadt Kabul und Taschkent gegeben. Von dort ging es dann mit Passagiermaschinen weiter nach Deutschland.
Bis Freitagmittag hatte die Luftwaffe nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums 1700 schutzbedürftige Personen aus Kabul herausgeholt. Der Afghanistan-Einsatz gilt als bisher größte Evakuierungsmission der Bundeswehr.
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In Hannover hatte bis Donnerstagnachmittag auch eine riesige Antonow 124-100 auf einen möglichen Hilfsflug im Auftrag der Bundeswehr nach Usbekistan gewartet.
Dann beschloss das Einsatzführungskommando aber, eine kleinere Frachtmaschine vom Typ Iljuschin einzusetzen. Der Flug sollte Material der Bundeswehr nach Usbekistan bringen, darunter medizinische Ausrüstung. Die Antonow flog aus Hannover wieder ab. (dpa)