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Celle: Vermisste Isabella (16) in Frankreich gefunden – ihr Vater spricht über nebulöse Hintergründe
Isabella (16) aus Celle verschwindet am 22. März spurlos
Über zwei Wochen später findet die Polizei sie in Frankreich
Die Schülerin kann sich an nichts erinnern, sie weiß nicht, wie sie ins Ausland kam
Celle.
Über zwei Wochen lang suchte die Polizei Celle nach Isabella (16). In Frankreich wurde sie später gefunden. Was ist mit Isabella aus Celle passiert? Wie kam sie nach Frankreich? Das sind die Fragen, die sich die Ermittler derzeit stellen.
Die 16-Jährige ist wieder zurück in Deutschland. Doch an das, was vorgefallen ist, kann sich die Teenagerin aus Celle nicht mehr erinnern. Nun spricht ihr Vater Thomas O.
Ende März verschwand Isabella aus Celle spurlos. Handy, Portemonnaie – nichts davon nahm sie mit. Über zwei Wochen suchte die Polizei die 16-Jährige. Hinweise führten die Beamten nach Frankreich. Dort konnte Isabella gefunden werden. Mehr zu ihrem Verschwinden liest du hier
Celle: Isabella tauchte nach einem Tag in Frankreich auf
Laut RTL fielen einer BKA-Mitarbeiterin aus Wiesbaden die Ähnlichkeit zwischen dem Facebook-Aufruf der Polizei Celle und einem Mädchen aus Frankreich auf, das dort gefunden wurde. Bereits einen Tag nach ihrem Verschwinden tauchte sie dort auf.
Es hätte länger gedauert, herauszufinden, dass es Isabella aus Celle ist, da sie bei der Polizei vor Ort falsche Angaben machte. Wie ihr Vater erzählt, habe die 16-Jährige ihm später gesagt, dass sie plötzlich in Frankreich aufgewacht sei.
Wie sie dorthin kam, wusste sie nicht mehr. Sie habe dann bei Passanten um Hilfe gebeten, die sie zur Polizei brachten. Bei den Beamten machte sie dann falsche Angaben, weil sie nicht gewusst haben soll, wer sie ist.
Isabella aus Celle kam anschließend in eine Art Jugendwohnheim und danach in eine Pflegefamilie. Als ihr Vater mit der Polizei dann vor ihr stand, erkannte sie ihn nicht mehr.
Celle: War es Stress?
Den gerichtsmedizinischen Untersuchungen zu Folge blieb Isabella unversehrt. Ihr Vater sagt, dass sie wegen des Gedächtnisverlusts dennoch in ärztlicher Behandlung sei. Ihre Familie darf sie derzeit nicht besuchen. Sie steht aber im Austausch mit den Ärzten.
Wie die Polizei bestätigt, vermutet man, dass die Amnesie durch eine psychische Krankheit ausgelöst worden sein könnte. Vater Thomas hält eine Mischung aus Stress und Corona für wahrscheinlich. Eine Straftat schließt er aus.
Thomas Duning, Chefarzt der Klinik für Neurologie am Klinikum Bremen-Ost, hält dies jedoch für unwahrscheinlich. „Ob der Stress, der geschildert wurde, der Trigger ist, das wage ich zu bezweifeln. Wahrscheinlich gibt es dann doch psychosoziale Konflikte, die vorher da waren.“
Durch Corona könnte das Ganze jedoch verstärkt worden sein. Ob Isabella aus Celle sich irgendwann wieder komplett erinnern kann, sei von der Therapie abhängig und wie gut die Schülerin dabei mitmache.
Die Polizei Celle hat die Ermittlungen so gut wie abgeschlossen, da bisher keine Straftat vorliegt. Sollte Isabella sich wieder erinnern und berichten, dass jemand ihr etwas angetan habe, schalten sich die Beamten wieder ein, berichtet RTL. (ldi)