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Helmstedt: Vater und Sohn gehen nach Spiel von VfL Wolfsburg durch die Hölle! „Wir wollten einfach nur weg“

Nach dem Spiel des VfL Wolfsburg wird ein Vater-Sohn-Gespann aus Helmstedt überfallen. Zwei Männer bedrohen einen 14-Jährigen mit einem Messer.

Nach dem Spiel des VfL Wolfsburg sind ein Mann aus Helmstedt und sein Sohn durch die Hölle gegangen. (Symbolbild)
© IMAGO/Claus Bergmann

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Es ist eine lieb gewonnene Tradition, die ein Vater aus Helmstedt mit seinem Sohn pflegt. Regelmäßig besuchen sie die Spiele des VfL Wolfsburg, feuern ihre Jungs an und fiebern mit. Sie tragen ihre Fan-Artikel mit Stolz. Warum auch nicht? Fan-Schals oder auch Trikots sieht man an den Wochenenden, sobald Heimspiele anstehen, allerorts.

Doch was dem Vater-Sohn-Gespann nach einem Fußball-Spiel am Bahnhof in Helmstedt passiert, wird die ganze Familie so schnell wohl nicht vergessen.

Helmstedter erleben Horror-Überfall am Bahnhof

Nach dem Debakel des VfL am vergangenen Samstag (16. März) waren Stefan Hensmanns uns sein Sohn auf dem Weg nach Hause. Sie waren mit dem Bus von Wolfsburg nach Helmstedt gefahren und wollten sich ein Taxi für den restlichen Heimweg rufen. „Mein Sohn wollte sich noch etwas zu trinken aus dem Automaten holen“, berichtet Stefan Hensmanns. „Plötzlich habe ich ihn nur noch schreien gehört und da kam er dann auch schon auf mich zugerannt.“ Hinter ihm zwei Männer, schwarz gekleidet, mit Sturmhauben vermummt. Sie forderten, mit vorgehaltenem Messer, den Schal des Jungen – ein besonderer Nordkurvenschal des VfL, nicht teuer, aber als solcher eindeutig zu erkennen. Geld oder andere Wertgegenstände waren für die Täter uninteressant.

Mit den Worten: „Wenn ihr die Polizei ruft, stechen wir euch ab“, machten sich die beiden Männer dann wieder aus dem Staub in Richtung Schöninger Straße. Stefan Hennsmanns rief daraufhin ein Taxi, welches glücklicherweise auch schnell vor Ort war. Er wollte dort nur noch weg, so erzählt er im Gespräch mit News38.

Helmstedt: Polizei nimm Anzeige auf

„Ich bin schockiert, dass uns sowas in Helmstedt passiert ist“, berichtet der 53-Jährige. Seinen Fan-Schal wollten die Täter übrigens nicht haben. Vater und Sohn hatten auf dem völlig verwaisten Bahnsteig keine Hilfe zu erwarten. Der Bahnhof war menschenleer, kein Zug kam und Busse waren auch nicht in Sicht. Hensmanns selbst ist gehbehindert und oft auf die Hilfe anderer angewiesen. Seine einzige Aussicht war, schnell ins Taxi und nach Hause zu kommen.

Am Sonntag erstattete er dann Anzeige bei der Polizei. Vorher war daran nicht zu denken. „Ich habe nur noch gezittert, als wir endlich zu Hause waren.“ Hätte Hensmanns noch am Samstagabend vor Ort die Beamten alarmiert, hätte noch eine Fahndung aufgenommen werden können. Diese Chance sei nun vertan.

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Die Familie ist froh, dass Vater und Sohn mit dem Schrecken und einem Fan-Schal weniger davon gekommen sind. „Dass uns so was in unserer Stadt passieren könnte, hätte ich nicht gedacht“, erklärt Hensmanns.

Die Polizei sucht nun nach Zeugen, die den Überfall beobachtet haben. Die Täter waren etwa 1,80 Meter groß, 20 bis 30 Jahre alt und sprachen akzentfreies deutsch. Bekleidet waren sie mit schwarzen Jacken, schwarzen Jogginghosen und grünen Sneakers. Nach bisherigen Erkenntnissen dürfte es sich bei den Tätern um Personen rivalisierender Fußballgruppierungen gehandelt haben, heißt es von der Polizei. Zeugen sollen sich unter 05351/5210 melden.


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Vater und Sohn wollen sich von dem Erlebten nun aber nicht weiter schocken lassen. Sie werden auch weiterhin nach Wolfsburg fahren, um die Spiele des VfL anzuschauen. Die Karten für die nächste Partie sind schon gekauft. Es geht zu den Frauen VfL Wolfsburg, die am Samstag den FC Bayern München empfangen werden.