Verden/Schöningen.
Im Mordfall Andrea K. (†19) aus Schöningen in Niedersachsen sind am Freitag die ersten Urteile gefallen. Es geht um Zwangsprostitution.
In Verden stehen zwei junge Männer aus Niedersachsen vor Gericht, die die psychisch kranke Schöningerin zur Prostitution gezwungen und für 2.000 Euro an ihre späteren mutmaßlichen Mörder „verkauft“ haben sollen.
Niedersachsen: Erstes Urteil im Mordfall Andrea K. aus Schöningen erwartet
Angeklagt sind ein 21-Jähriger und ein 26-Jähriger – der Jüngere gilt als Haupttäter. Er soll auch der Ex-Freund der Getöteten sein.
Wegen Menschenhandels ist ein 21-Jähriger am Freitag vor dem Landgericht Verden zu einer Jugendstrafe von vier Jahren und drei Monaten verurteilt worden. Die Kammer ordnete für den Mann mit Drogenproblemen zudem die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt an, wie der Gerichtssprecher sagte. Das Gericht sah es als bewiesen an, dass der Verurteilte eine psychisch kranke 19-Jährige im April 2020 an zwei Männer „verkaufte“ – an ihre mutmaßlichen Mörder.
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Der 26-Jährige, der dem 21-Jährigen beim «Verkauf» der Frau half, wurde wegen Beihilfe zum Menschenhandel zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und drei Monaten verurteilt. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.
Niedersachsen: Grausamer Tod – 19-Jährige versenkt
Andrea aus Schöningen soll im vergangenen April zunächst brutal misshandelt und in eine Garage eingesperrt worden sein. Danach wurde sie an eine Betonplatte gefesselt und in der Weser im Kreis Nienburg ertränkt – ein unvorstellbar grauenvoller Tod.
Drei Wochen später hatte ein Binnenschiffer Andreas Leiche entdeckt. Gegen diese mutmaßlichen Täter, die die Frau ertränkt haben sollen, läuft am Landgericht Verden separat ein Mordprozess. (dpa/ck)