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„Frauentausch“ wird zum Alptraum

„Frauentausch“ wird zum Alptraum

Frauentausch Christina und Lars Königslutter
Christina und Lars hatten sich das Abenteuer "Frauentausch" anders vorgestellt. Foto: Privat

Königslutter/Seesen. 

Ein Mann greift vor einem Imbiss eine junge Frau an und versucht, ihr das Handy aus der Hand zu reißen. Daraufhin erstattet die Frau bei der Polizei Königslutter Anzeige wegen Körperverletzung. Der Vorfall soll sich bei den Dreharbeiten der TV-Serie „Frauentausch“ ereignet haben.

Die 20-jährige Tauschmutter Liv N. war in einer Familie in Königslutter zu Gast und sollte dort eine Woche mit dem Partner der anderen Tauschmutter Christina K. verbringen.

Nach kurzer Zeit aber, so schildert es zumindest ihr Tauschpartner Lars M. gegenüber news38.de, habe sich die zunächst „sehr sympathische und freundliche“ Liv immer aggressiver und zickiger verhalten. Später habe sie die Dreharbeiten abgebrochen und die andere Tauschmutter Christina aus ihrer Wohnung in Seesen werfen lassen.

Wie kam es zu dieser Eskalation?

Die 20-Jährige berichtete der „Bild“-Zeitung, ihr Tauschmann aus Königslutter sei ein Choleriker – er habe sie ins Gesicht geschlagen und bedroht. Als Motiv vermutet Liv: Eifersucht. Dabei sei es gerade umgekehrt gewesen: Liv habe sich an ihn rangemacht, ihm etwa angeboten abends auf der Couch zu kuscheln. „Ich habe sie abblitzen lassen“, stellt Lars klar.

Auch das Fernsehteam hat sich bei Liv N. unbeliebt gemacht: Die RTL II-Leute haben – so zitiert „Bild“ die junge Frau – angeblich ihre Wohnung verwüstet.

Lars M. und seine aus Seesen vertriebene Freundin Christina sind geschockt von den Vorwürfen. „Ich habe nur versucht, ihr das Telefon abzunehmen, weil wir sonst alle Probleme bekommen hätten“, schildert er. „In unseren Verträgen steht, dass wir mit unseren Partnern in der Tauschfamilie nicht telefonieren dürfen. Liv hat mehrfach gegen diese Regel verstoßen und heimlich telefoniert.“

Erst nach mehrmaliger Aufforderung habe er versucht, der Tauschmutter das Telefon abzunehmen. „Dabei habe ich ein paar ihrer Haare erwischt“, räumt er ein. „Ich wollte ihr allerdings nicht weh tun oder ihr schaden. Vielmehr wollte ich sie vor einem Vertragsbruch schützen.“ Und dass er gar nicht so gewalttätig gewesen sei, beweise auch der Umstand, dass er die Rangelei um das Telefon verloren habe.

Auch gegenüber dem Filmteam sei die 20-Jährige immer wieder ausfällig geworden, schildert Lars: Die Dreharbeiten seien ihr zu viel, und das ganze „Licht im Gesicht“ nerve. Sein Fazit: „Die Frau ist einfach nicht belastbar. Sie hat das alles nur wegen des Geldes gemacht.“ Immer wieder habe sie die Mitarbeiter beschimpft und beleidigt.

Gegenanzeige soll folgen

Für Christina K., Tauschmutter aus Königslutter, hat sich das Projekt Frauentausch zu einem Alptraum entwickelt. „Liv hat gegen Lars bei der Polizei Anzeige wegen Körperverletzung erstattet. Wir können derzeit nur auf die Vorladung zur Anhörung warten. Erst dann können wir unsererseits Anzeige wegen übler Nachrede erstatten. Bis dahin können wir nicht viel machen. Leider.“

Derzeit steht Aussage gegen Aussage. Jetzt muss die Justiz klären, wer am Ende Recht bekommt. Christina und Lars wollen den Ermittlern einige Zeugen nennen, die ihre Version stützen.

Christina und Lars haben sich auch bei Facebook zum Vorfall bei „Frauentausch“ geäußert