Dass der Harz sich in den letzten Jahren verändert hat, fällt wohl jedem auf, der dort unterwegs ist. Die Wälder sind kahler, viele Fichten abgestorben – da, wo man einst auf sattes Grün geblickt hat, sieht es an manchen Stellen nur noch trist und grau aus.
Noch mehr fällt einem die Veränderung aber auf, wenn man den direkten Vergleich zu früher hat. Ein Mann hat genau das dokumentiert und es bei Facebook und auf seinem eigenen Blog unter dem Namen „Harzluchs“ geteilt. Und genau diese Vorher-Nachher-Bilder aus dem Harz haben in den sozialen Medien für Aufsehen gesorgt – und bei manch einem einen echten Schock hinterlassen.
Harz: Dieser Anblick macht viele traurig
Eines der Vergleichsbilder, die der Fotograf bei Facebook geteilt hat, zeigt die Siebenwochenklippe am Morgenbrodstaler Graben. Die erste Aufnahme stammt vom 10. Juni 2018. Darauf zu sehen: Ein dunkelgrüner Fichtenwald, grüner Rasen, Sonnenschein. Der Harz, wie man sich ihn vorstellt, wenn man einen Ausflug dorthin unternimmt.
Die zweite Aufnahme stammt vom 20. April 2022. Es zeigt denselben Platz, eine etwas andere Perspektive – und eine völlig veränderte Landschaft. Denn von dem dichten, dünkelgrünen Fichtenwald ist nicht mehr viel zu sehen. Das Bild zeigt abgestorbene Fichten, alles ist trist. Da, wo einst sattes Grün die Wanderer angelockt hat, ist jetzt davon nicht mehr viel zu sehen.
Harz-Fans schockiert: „Habe immer Tränen in den Augen“
Trockenheit, Unwetter und der Borkenkäfer haben dort ihren Tribut gezollt. Und Experten gehen davon aus, dass die Kahlflächen in den Wäldern noch weiter zunehmen. Vor allem die Fichtenbestände im Harz seien in einem katastrophalen Zustand. Bereits 80 Prozent der Fichten seien tot. Ein Anblick, der auch viele Harz-Fans sehr schmerzt. Das zeigen auch die Kommentare unter dem Facebook-Post.
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„Der Harz ist meine Heimat. ich habe immer Tränen in den Augen, wenn ich da bin. Es macht mich so traurig, ihn so sterben zu sehen“, kommentiert beispielsweise jemand. Eine andere Nutzerin kann ihr da nur beipflichten: „Es ist einfach nur traurig, was mit unserem Harz passiert ist beziehungsweise noch passiert. Ich war schockiert, als ich im März auf den Brocken gewandert bin.“
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Gedanken, die wohl viele teilen. Und Fakten, die den Experten nur allzu schmerzlich bewusst sind. Deshalb hat der Landkreis Harz vor einiger Zeit auch einen Krisenstab Wald ins Leben gerufen. Das Ziel: Die Kahlflächen sollen mit Mischwäldern neu bepflanzt werden. Der Mischwald soll vor allem artenreich sein, inklusive vieler Bäume, die Trockenphasen und Klimawandel gut trotzen können. Doch schnell wird das alles nicht gehen. Die Experten gehen davon aus, dass die Wiederaufforstungsperiode 15 bis 20 Jahre dauern wird. (mit dpa)