Eine Frau hat im Harz eine Nacht an einem Ort verbracht, der sogar tagsüber schon gruselig genug ist. Was sie in der Nacht erlebt, überrascht sogar die erfahrene Lost-Place-Jägerin.
Ganz ungefährlich war ihre Wanderung im Harz aber nicht. Umso sorgfältiger waren ihre Vorbereitungen. Dabei steckt dahinter mehr Arbeit, als man auf dem ersten Blick annimmt.
Harz: Lost Place-Tour in ehemaliger Klinik
Lost Places sind Orte, die seit vielen Jahren leerstehen und über die Zeit in den Verfall geraten sind. Die mystischen Orte locken regelmäßig Schaulustige an. Verteilt in ganz Deutschland findet man spannende Lost Places. Einer davon ist die Johanniterheilstätte im Harz. Ab 1902 wurde sie als Lungenklinik genutzt. Heute findet man von der medizinischen Ausstattung nur noch die Überreste.
Eine Frau wollte sich das auf einer Wanderung genauer anschauen. Jeanys Tour startete mit einigen Freunden in Lingen. Bevor sie losfuhren, haben sie sich einen genauen Plan überlegt. „Neben klassischer Verpflegung sowie Schlafutensilien war auch für Erste-Hilfe gesorgt. Ebenfalls galt die klare Regel, niemand geht alleine, da das Verletzungsrisiko besonders im dunkeln sehr hoch ist“, sagt sie gegenüber News38.
Übernachtung im Lost-Place: „Werde die Nacht nie vergessen“
Beim Abstecher zu einem Lost Place kann einiges schiefgehen. In den meisten Fällen ist das Betreten der Orte nicht erlaubt – das ist auch bei der Johanniterheilstätte so. Dazu sind viele Häuser baufällig. Einige Schaulustige werden trotzdem immer wieder von den Lost Places angelockt. Zu hoch ist die Neugier darauf, was sich in den verlassenen Häusern verbirgt.
Ähnlich ging es auch der Gruppe im Harz. Von ihren Erlebnissen sind sie deswegen besonders beeindruckt. „Der Besuch der Heilstätte war für mich ein sehr prägendes Ereignis“, schreibt Jeany weiter. Eine Kehrseite hat sie dort allerdings auch kennengelernt. „Neben vielen Eindrücken, die ich sammeln konnte, und leider auch viel Vandalismus, der zu sehen war, werde ich die Nacht dort nie vergessen“, berichtet sie. Einen Schockmoment erlebte sie aber auch in der verlassenen Klinik.
Grusel-Moment in Lost Place
Mitten in der Nacht wurde die Gruppe von etwas geweckt, das sich wie ein Schrei anhörte. „Ab dem Zeitpunkt war ich hellwach und die Nacht für mich vorbei“, schreibt Jeany. Ob das Geräusch wirklich ein Schrei war oder dahinter doch etwas anderes steckt, finden sie nicht heraus. „Man fängt an sich die verrücktesten Dinge auszumalen, insbesondere wenn man die ein oder andere Geschichte vorab im Internet gelesen hat“.
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Für die Gruppe ging es nach der kurzen Nacht weiter nach Berlin zum nächsten Lost Place. „Dort herrschte eine besonders unbeschreibliche Stimmung, welche jeder mal erlebt haben muss“, erinnert sich Jeany. Die Besuche von Lost-Places sind für sie Abenteuer, auf die sie nicht verzichten will. Die Gefahren, die dahinter steckt, sollten aber vor allem unerfahrene Wanderer nicht unterschätzen.
Anmerkung der Redaktion:
Das Betreten von „Lost Places“ ist nicht immer rechtlich unbedenklich. Oft befinden sich die Gebäude noch in Privatbesitz. Wer ohne Erlaubnis der Eigentümer einen „Lost Place“ betritt, begeht Hausfriedensbruch und macht sich mitunter strafbar.