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Harz: Platte statt Fachwerk! DIESES Projekt verändert ein Stadtbild für immer

Im Harz könnten Plattenbauten bald wieder eine heiß begehrte Ware sein. In einem Ort setzt ein Unternehmen auf das Relikt einer vergangenen Zeit.

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© IMAGO/Chris Emil Janßen

Die schönsten Wanderziele und Attraktionen im Harz

Lust auf einen Trip in den Harz? Wir zeigen einige der schönsten Wanderziele und Attraktionen in Deutschlands nördlichstem Mittelgebirge.

Geschichte wiederholt sich, heißt es. Wird es im Harz vielleicht auch so kommen? Die Platte könnte wieder eine gefragte und beliebte Art zu wohnen werden.

Hier könnten sie im Harz bald wieder in den Himmel ragen.

Harz: In einem Ort besonders gefragt?

Ein Großvermieter hat im Harz viel Geld in die Hand genommen, um auf ein altbekanntes Konzept zu bauen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Im Interview mit der „Volksstimme“ spricht der Chef der Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode, Christian Zeigermann, über die Pläne, den Plattenbau mit 40 Millionen Euro wiederzubeleben.

Man verspricht sich in Wernigerode so ein großes Problem lösen zu können. Außerdem habe sich das Bild der Platte in Wernigerode gewandelt, meint Zeigermann: „Vor einigen Jahren hieß es noch, in die Plattenbauviertel ziehen die Leute mit wenig Geld. Das hat sich verändert“.

Konzept geht auf im Harz

Das Unternehmen besitze bereits einige Plattenbauten. Es scheint gut zu funktionieren, so findet jeder einen Platz: „Wir haben in unserem Plattenbaubestand inzwischen eine super Mischung. Man findet die gesamte Gesellschaft im Plattenbau abgebildet“. Man habe für jeden etwas dabei: „Wir sind sehr froh darüber, dass wir für jeden Anspruch und für jeden Geldbeutel etwas im Paket haben. Bei unseren energetischen Sanierungen verschönern wir die Gebäudehülle“.

Im Innenleben werde nicht allzu viel neu gemacht: „In den Wohnungen wird nicht so viel gemacht, sodass der Mietpreis im normalen Level bleibt“. Bei Komplettsanierungen sei die Miete höher. Für den immer älter werdenden Wohnungsmarkt in Wernigerode im Harz sind bezahlbare Mieten von großer Bedeutung.

Sanierungen im Harz mittlerweile notwendig

„Diejenigen, die in den 1970er Jahren in ihre Neubauwohnung gezogen sind, sind inzwischen in einem hohen Alter. Ich will nicht sagen, die Generationen wechseln sich ab. Aber es ändert sich was. Jung und Alt mischen sich“, meint der Chef des Unternehmens. Auch die Energiefrage spielt eine Rolle: „Ebenfalls herausfordernd ist unser Ziel, alle Wohnblöcke mit Photovoltaik-Anlagen auszustatten“.

So werde es günstiger für alle Beteiligten: „Wir wollen das zeitnah weiter mit den Stadtwerken umsetzen und kontinuierlich drei bis vier Blöcke im Jahr bestücken. Die Vorteile für unsere Mieter – nämlich gesunkene Nebenkosten – sind jetzt schon spürbar“. Um mit den Plattenbauten dieses Ziel zu erreichen, müsse aber noch einiges getan werden. „Es sind weitere Investitionen notwendig. Unsere Bestandsgebäude sind in einem Zustand, wo man etwas tun muss – auch energetisch“.


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Trotz des Aufwands, der noch zu betreiben ist, sollen in den nächsten Jahren knapp 200 Wohnungen entstehen. Der Markt habe laut Zeigermann ein geringes Angebot, um die Nachfrage decken zu können. Bald wird sich Angebot vergrößern und die Platte könnte wieder aufleben.