Seit mehreren Monaten sorgt eine ausgebüxte Rinder-Herde immer wieder für Polizei-Einsätze an einer Bahnstrecke im Harz. Jetzt ist ein Rind von einem Zug erfasst und getötet worden.
Der Unfall im Harz hätte wohl vermieden werden können.
Harz: Schnellbremsung am Morgen
Die Bundespolizei sagt, dass sich das Ganze am Donnerstag (16. November) auf der Bahnstrecke bei Vienenburg abgespielt hat. Demnach war ein Erixx-Zug gegen 7 Uhr in Richtung Schladen unterwegs. Plötzlich stand ein Rind auf den Schienen! Der Fahrer sah das zwar auch noch und bremste so schnell er konnte – dennoch erwischte der Erixx das Tier. Zunächst humpelte das schwer verletzte Rind aus dem Gleisbereich.
Die alarmierte Bundespolizei sperrte die Strecke und machte sich zusammen mit einem Notfallmanager der Bahn auf zum Unfallort. Schnell entdeckten die Beamten das schwer verletzte Rind ganz in der Nähe – kurz danach starb das Tier aber. Im Pendler-Zug wurde niemand verletzt. Der Erixx konnte sogar trotz leichter Schäden weiterfahren. Die Polizei gab die Strecke gegen 8.30 Uhr auch wieder frei, allerdings durften die Züge hier nur im Schritttempo fahren.
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Direkt neben der Bahnstrecke entdeckten die Bundespolizisten einen heruntergerissenen Zaun. Sie kontaktierten den Halter der Rinderherde. Der 52-Jährige aus Sachsen-Anhalt sagte, dass seine Herde schon „seit geraumer Zeit“ von der umzäunten Weide ausgebrochen sei und es ihm einfach nicht gelinge, die Tiere wieder einzufangen. Er sei mit der Situation überfordert und habe auch schon Drohnen eigesetzt, um die Rinder zu finden. Mehr noch: Er habe sogar eine Abschussgenehmigung beantragt!
Harz: Verfahren gegen Rinderhalter
Die Bundespolizei leitete gegen den offenbar hilflosen Bauern ein Ermittlungs-Verfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ein: Er müsse eine Herde bis Freitagabend (17. November) eingefangen haben und die Weide sicher umzäunen, „um drohenden weiteren Schaden für Mensch, Tier und den Bahnverkehr abzuwenden.“ Bis dahin dürften die Züge an der Gefahren-Stelle im Harz auch nur vorbeischleichen.