Mit dem 65 Meter hohen Harzturm ist im niedersächsischen Torfhaus ein neues Ausflugsziel für das Mittelgebirge offiziell eröffnet worden.
Doch nicht alle sind darüber so begeistert. Die Reaktionen im Harz sind gemischt.
Harz: Spektakulärer Aussichtsturm
Hannes Mairinger, der Geschäftsführer der Harzturm GmbH, sagte bei der Eröffnungsfeier am Mittwoch (1. November), er hoffe, dass damit eine Attraktion geschaffen worden sei, die jährlich Tausende Besucher anziehe.
Die Investition in den Bau liegt nach seinen Angaben bei etwa zehn Millionen Euro. Das Land Niedersachsen förderte das Projekt zusammen mit dem Bund mit etwa 1,4 Millionen Euro.
„Ich bin sicher, dieser Harzturm wird zu jeder Jahreszeit viele Freunde finden“, sagte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) oben auf der Plattform. „Die Projektträger rechnen mit weit über 100.000 Besucherinnen und Besuchern pro Jahr und ich glaube, das ist realistisch“, sagte Niedersachsens Regierungschef. Torfhaus ist mit 812 Metern die höchste Ortschaft im Oberharz, der Brocken im benachbarten Sachsen-Anhalt ist in Sichtweite.
Der neue Harzturm bietet neben zwei Aussichtsplattformen einen Skywalk mit Glasboden. Der Aufstieg ist zu Fuß über Treppen und per Fahrstuhl möglich. Runter geht es unter anderem über eine 110 Meter lange Rutsche. Die Holz-Stahlkonstruktion mit der außenliegenden Rutsche mache den Turm einzigartig in Deutschland, sagt Mairinger. Ihm zufolge wurden mit dem Projekt 20 Stellen geschaffen.
Die Fertigstellung des Turms hatte sich mehrfach verschoben. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie, der Krieg gegen die Ukraine und die Energiekrise waren nach Angaben der Betreiber der Grund dafür. Der erste Spatenstich war im Mai 2021, die Eröffnung ursprünglich für das Frühjahr 2022 geplant gewesen. Ab Donnerstag ist der Turm für die Öffentlichkeit zugänglich, zumindest eingeschränkt – denn die Erlebnisrutsche ist noch nicht vollständig montiert und der Aufzug noch nicht fertig.
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Insgesamt habe sich der Westharz in den vergangenen zehn Jahren sehr gut gemacht, sagte Weil. Die kontinuierlich steigenden Besucherzahlen seien ein unbestechlicher Indikator dafür. Auch die Pandemie und die unübersichtlichen Schäden durch den Borkenkäfer hätten für keinen Abbruch des Besucherinteresses gesorgt. Wenn jetzt Attraktionen wie der Harzturm und weitere dazukämen, könne dies nur gut für die Region sein.
Harz: Reaktionen sind gemischt
Die Reaktionen auf die neue Attraktion im Hatz sind allerdings gemischt. Nicht alle sind sonderlich begeistert von dem Aussichtsturm. Besonders eine Sache ist vielen ein Dorn im Auge: der Preis. 15 Euro kostet der Spaß pro Person. Lediglich Gäste des Schierke Harzresorts dürfen den Turm umsonst besichtigen. Ein Facebook-User schreibt, der Preis sei eine „bodenlose Frechheit“. „Nein danke“ und „ohne mich“ ist ebenfalls oft in den Facebook-Kommentaren unter der Ankündigung der Eröffnung zu lesen.
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Andere beschweren sich wiederum, dass so ein Aussichtsturm den Platz für Parkplätze wegnehme und außerdem die Landschaft verschandele. Doch es gibt auch positive Reaktionen. Eine Userin, die in der Nähe wohnt, verfolgte den Bau des Turmes gespannt und freut sich, in bald besichtigen zu können. Eine andere denkt, dass der Turm trotz des Eintrittspreises viele Touristen anlocken wird. (dpa/red)