Am Sonntagabend (04. Juni) ist ein Feuer im Harz ausgebrochen. Rund 100 Menschen, darunter auch Urlauber, wurden vom Brocken evakuiert.
Die Rettungskräfte kämpften eine gefühlte Ewigkeit gegen die Flammen im Harz. Jetzt werden Diskussionen um das Löschwasser laut. Was es mit der Debatte auf sich hat, verraten wir dir hier.
Reicht das Wasser im Harz?
Könnte das Wasser zur Brandbekämpfung knapp sein? „Die Lage ist nach wie vor kritisch“, sagt Kai-Uwe Lohse, Kreisbrandmeister im Harz. In weniger als drei Wochen werden die bisher genutzten „wenigen Tümpel und wasserführenden Bäche“ weg sein. Nach Lohse fehlt grundsätzlich ein komplettes Konzept für Wasserentnahmestellen.
Nach einer Fallstudie der TU Dresden zur Waldbrandsituation im Harz seien vorhandene Löschwasserstellen wenig gepflegt. In einigen Bereichen sollten neue Entnahmestellen angelegt werden. Die Fahrtstrecken zu den Wasserstellen seien mit 30 bis 60 Minuten zu weit. Daher soll die Einsatzfähigkeit der Wasserentnahmestellen im Nationalpark dringend überprüft werden.
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Lage im Harz scheint nicht besser zu werden
Eigentlich ist die Bereitstellung von Löschwasser Aufgabe der Gemeinden. Ronald Fiebelkorn, Bürgermeister der Stadt Oberharz am Brocken, sieht aber auch die privaten Waldbesitzer mit in der Pflicht.
Laut der Stadt Wernigerode ist aber „der rechtzeitige Transport des Wassers“ das größte Problem. Wie der Brand Anfang der Woche auch gezeigt hat, ist die Brandbekämpfung durch die Luft sehr wichtig.
Neue Wassertanks wurden bereits an zusätzlichen Stellen im Nationalpark aufgestellt. „Trotzdem werden wir nie immer ausreichend Wasser vor Ort haben“, meint Immo Kramer, Dezernent für Stadtentwicklung in Wernigerode. Ohne ein klares Konzept scheint die Lage nicht besser zu werden. (dpa/sa)