Unheimliche Brandserie rund um den Brocken im Harz!
In der vergangenen Woche haben gleich zwei Brände in Brockennähe im Harz für Aufsehen gesorgt. Viele treibt nun die Frage um, wie es zu den Bränden kam – und wie sie zukünftig verhindert werden könnten.
Harz: Brände halten Einsatzkräfte auf Trab
Ein Großfeuer hat am Dienstagabend für einen stundenlangen Einsatz der Feuerwehrkräfte gesorgt. Es war aus bislang ungeklärter Ursache auf einer Grasfläche mit Totholz von etwa 250 mal 40 Metern ausgebrochen. Der Verkehr der Brockenbahn musste zeitweise eingestellt werden, einige Wanderer saßen auf dem Brocken fest.
Das Problem: Die Brandfläche war für die Einsatzkräfte nur schwer zu erreichen. Zum Einsatz kamen zwei Löschwasserwagen der Harzer Schmalspurbahn. Auch Feuerwehrleute wurden mit dem Zug nach oben gebracht. 120 Einsatzkräfte von elf Feuerwehren waren im Einsatz.
Nur zwei Tage später dann der nächste Brand: Am Donnerstag betraf es eine 3.000 Quadratmeter große Grasfläche unterhalb des Brockenplateaus. Das Feuer konnte immerhin schnell gelöscht werden. Unklar ist weiterhin, wie es zu den beiden Bränden kommen konnte. Die Ermittlungen dauern an.
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Das ist der Brocken im Harz:
- Er ist mit 1141,2 Meter über NHN der höchste Berg im Mittelgebirge Harz, in Sachsen-Anhalt und ganz Norddeutschland
- Der Gipfel befindet sich bei Wernigerode
- Der Brocken und der Nationalpark Harz gehören zu den beliebtesten Ausflugszielen in Deutschland
- Im Volksmund heißt der Brocken auch „Blocksberg“
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Feuerwehren aus dem Harz stellen klare Forderung
Indes werden die Rufe nach Lösungen immer lauter. Die Feuerwehr aus Sachsen-Anhalt beispielsweise schlägt Löschwasserbehälter vor. Auch, wenn das vielleicht der Naturbelassenheit des Nationalparks widersprechen würde (mehr dazu liest du hier). Auch das Thema Totholz treibt die Einsatzkräfte um. Eigentlich gibt es die Nationalpark-Regel, die Wälder der natürlichen Entwicklung zu überlassen. Doch die Feuerwehr betont nun, dass in puncto Totholz in Zukunft etwas passieren müsse (mehr liest du in diesem Artikel).
Bei Facebook hat sich nun auch ein ehemaliger Nationalpark-Sprecher zu Wort gemeldet und noch eine ganz andere „Baustelle“ zum Thema gemacht. Von 1994 bis zum 1. August 2010 habe es entlang der Strecke der Harzer Schmalspurbahn insgesamt 129 Brände gegeben. Auch eine Grafik vom Landtag von Sachsen-Anhalt aus dem Jahr 2005 zeigt, dass es rund um die Strecken immer wieder zu Bränden gekommen ist.
Mehr Brände im Harz entlang der Brockenbahn-Strecke? DAS sagt die HSB
Eine Sprecherin der Harzer Schmalspurbahn betont auf Nachfrage von News38.de, dass das Unternehmen alles daran setze, die Dampfloks genau zu überprüfen – so dass von ihnen keine Brandgefahr ausgehe. Es gebe Funkensiebe in den Rauchkammern, um Funkenflüge zu vermeiden. Außerdem würde die Kohle rückstandslos verbrennen. Mitarbeiter seien darauf geschult, all die technischen Vorrichtungen genau zu prüfen. „So wie der Wald aussieht, ist nicht die Schuld der Brockenbahn“, macht die Sprecherin deutlich. Trockenheit und der Borkenkäfer machen dem Harz schließlich schon lange zu schaffen.
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Mehr aus dem Harz:
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Die Sprecherin hofft auf den Runden Tisch, zu dem Sachsen-Anhalts Forstminister Sven Schulze einladen will. Ihr Wunsch: Alle Beteiligten sollen gemeinsam eine Lösung für das Brände-Problem finden. In den kommenden 14 Tagen sollen sich Fachleute aus dem Landkreis Harz, Vertreter des Nationalparks und der Landesregierung zusammensetzen. Es gehe darum eine Lösung zu finden, wie man bei der Brandvorbeugung besser werden und Feuer schneller löschen könne. (abr mit dpa)