Goslar.
Im Kreis Goslar ist wegen der Harzer Bergbauvergangenheit eine Studie durchgeführt worden.
Deshalb wurde Grundschülern Blut abgenommen – bei der Hälfte der Proben ist dabei im Kreis Goslar ein krebserregender Stoff nachgewiesen worden.
Kreis Goslar: DIESER Stoff ist bei Grundschülern nachgewiesen worden
Rund die Hälfte der Grundschüler im Raum Goslar hat erhöhte Bleiwerte. Das geht aus einem Gutachten hervor, das der Landkreis Goslar am Mittwoch veröffentlicht hat. Die Ergebnisse seien kein Grund zur Beunruhigung, sagte Landrat Alexander Saipa (SPD).
Laut der Untersuchung liegt der Bleiwert bei 48 Prozent der untersuchten Grundschulkinder in den Ortschaften Oker (Stadt Goslar) und Harlingerode (Bad Harzburg) über dem bundesweiten Grenzwert. Zum Vergleich: Bundesweit liegen in dieser Gruppe schätzungsweise fünf Prozent über dem Grenzwert.
Studie untersucht auch Cadmium-Werte im Kreis Goslar
Ebenfalls untersucht wurde die Belastung mit Cadmium. Hier lagen drei Prozent über dem entsprechenden Referenzwert. Bei Erwachsenen lagen die beiden Zahlen bei zwölf und sieben Prozent. An der Untersuchung nahmen 89 Grundschüler und 124 Erwachsene teil. „Bei Erwachsenen ist Blei im Körper schwerer nachweisbar“, sagte ein Sprecher des Landkreises.
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Eine hohe Belastung mit Blei kann unter anderem das Krebsrisiko erhöhen. „Bei gesund lebenden Menschen ist das gesundheitliche Risiko durch diese Ergebnisse aber verhältnismäßig gering“, sagte der Sprecher. Die Ergebnisse würden vor allem zeigen, dass die bisherigen Maßnahmen zur Bleireduktion fortgesetzt werden müssen. Unter anderem gebe es in belasteten Regionen Empfehlungen, keine Erdbeeren oder Kartoffeln anzupflanzen und zu verzehren.
Kreis Goslar: Bleibelastung bei Kindern rückläufig
Die Studie zeige auch, dass die Bleibelastung bei Kindern seit 1980, etwa durch die Sanierung von Bergbaualtlasten, um 90 Prozent zurückgegangen sei.
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Die hohe Bleibelastung könne neben Rückständen aus dem Bergbau auch an alten Bleirohren liegen, hieß es. Der Landkreis bietet deshalb den Studienteilnehmern eine Trinkwasseruntersuchung an. (jko/dpa)