St. Andreasberg.
Schlimme Nachricht: Der Harz leidet!
Ob zu wenig Regen, Dürre, orkanartige Stürme oder der Borkenkäfer – die Situation im Harz verschärft sich dramatisch. Und genau deshalb will eine Organisation mit einer besonderen Aktion ein Zeichen setzen.
Harz: Mehr als 500.000 Hektar Schadfläche
Mit einer Protestaktion im Harz am kommenden Sonntag (20. März) will die Umweltschutzorganisation Robin Wood für eine ökologische Waldwende werben. „Vitalität und Widerstandsfähigkeit der Wälder nehmen Jahr für Jahr ab“, erklärte Robin Wood am Donnerstag in Hamburg. Seit den Dürresommern ab 2018 habe sich die Situation dramatisch verschärft.
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Das ist der Harz:
- ein Mittelgebirge in Deutschland
- ist das höchste Gebirge Norddeutschlands
- liegt am Schnittpunkt von Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen
- im Westen haben die Landkreise Goslar und Göttingen Anteile am Harz
- hat eine Fläche von 2.226 Quadratkilometern
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Inzwischen seien im Bundesgebiet Schadflächen von mehr als 500.000 Hektar dokumentiert. Den Großteil davon machten Fichten-Monokulturen aus, erläuterten die Umweltschützer. Gerade das über Deutschlands Grenzen hinaus beliebte Ausflugsziel Harz mit seinen großflächig abgestorbenen Fichten-Monokulturen sei „Sinnbild einer jahrzehntelangen, fehlgeleiteten Forstpolitik“.
Robin Wood warnt: Harz verliert lebenswichtige Funktionen
Um die stark geschwächten Wälder angesichts der fortschreitenden Klima- und Biodiversitätskrise widerstandsfähiger zu machen, brauche es dringend einen Paradigmenwechsel im Umgang mit den Wäldern und einen stärkeren Fokus auf den Wald als Ökosystem.
+++ Windräder? Für SIE ist die Vorstellung „absolut tabu“ +++
Ohne ein entschiedenes Umsteuern würden immer mehr Wälder in den kommenden Jahren ihre Lebensfähigkeit und damit ihre für den Menschen wichtigen Funktionen als Luftfilter, Erholungsraum, Kohlenstoff- oder Wasserspeicher und für die biologische Vielfalt verlieren, warnte Robin Wood.
Protest im Harz zwischen St. Andreasberg und Sonnenberg
Mit der Aktion am Sonntag, die einen Tag vor dem „Internationalen Tag des Waldes“ entlang der Landesstraße 519 zwischen St. Andreasberg und Sonnenberg stattfand, blickte die Organisation zugleich auf ihr 40-jähriges Bestehen zurück. Sie wurde 1982 von einem Dutzend Umweltaktivisten in Bremen gegründet. Die vormaligen Greenpeace-Mitglieder wollten nicht länger vorgeplante Aktionen umsetzen, sondern selbst eigene starten.
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Mehr Themen:
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Zunächst widmete sich Robin Wood ausschließlich den Themen Waldsterben und Saurer Regen. Später kamen Kampagnen unter anderem in den Bereichen Energiepolitik und Verkehr hinzu. Der gemeinnützige Verein mit Sitz in Hamburg finanziert sich größtenteils durch Spenden und Mitgliedsbeiträge. Er hat in Deutschland etwa 1.400 stimmberechtigte Mitglieder und etwa 3.500 Fördermitglieder. (dpa/red.)
Doch nicht nur der Wald dünnt langsam auch. Auch die verlassenen Gebäude mitten im Harz haben einen luftigen Blick. Eines von ihnen steht in Gernrode – und ist nichts für schwache Nerven! (Alle Einzelheiten hier)