Liebenburg.
Weizen, Roggen, Gerste, Hafer. Wahrscheinlich hat schon jeder einmal ein solches Feld gesehen – und bestimmt auch im Harz.
Doch im Harz haben sich zwei Männer jetzt was ganz Neues für ihren Anbau einfallen lassen. Denn sie bauen eine ziemlich ungewöhnliche Pflanze an. Und das ganz legal…
6.000 Quadratmeter Cannabis im Harz
In Liebenburg im Landkreis Goslar haben die beiden Männer ihren Bauernhof der besonderen Art: Mit „Hanf38“ haben sich Geschäftsführer Hendrik Haase-Fricke und Vertriebler Branko Terzić selbstständig gemacht – und bauen auf rund 6.000 Quadratmetern Cannabis an. Doch vielleicht fragst du dich jetzt, wie das denn eigentlich legal sein kann? Denn eigentlich ist Marihuana in Deutschland rechtlich eine Droge – und kiffen ist verboten.
Bauer Hendrik Haase-Fricke erklärt im Gespräch mit news38.de: „Unsere Produkte haben weniger als 0,2 Prozent THC und im Schnitt bis zu 6% CBD.“
Das bedeutet: Bei den Hanfpflanzen aus Liebenburg kommt es nicht auf eine berauschende oder psychoaktive Wirkung an, für die nämlich THC verantwortlich ist. CBD ist ein Cannabinoid, das in den Cannabispflanzen enthalten ist, aber nicht „high“ macht. Die verschiedenen „Hanf38“-Produkte sollen einfach entspannend und schmerzlindernd wirken, wie Kunde Marcel Keck aus Langelsheim bestätigt: „Für Rückenprobleme ist das super – kann ich nur empfehlen.“
Verschiedene Tees, Öle und Blüten vom Bauernhof im Harz
CBD ist in Deutschland und auch vielen anderen Ländern ganz legal. Deshalb bieten Hendrik Haase-Fricke und Branko Terzić mittlerweile Hanf-Tees, -öle und -blüten an. Kaufen kannst du die über den Laden in Liebenburg oder dem Online-Shop der beiden. „Wir haben noch Vertriebspartner in der Region, hauptsächlich im Harz, aber auch in Hannover Hildesheim beliefern wir mittlerweile einige Partner“, wie Vertriebler Branko Terzić im Gespräch weiter erklärt. In Salzgitter soll es auch Partner geben.
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Die Idee dazu hatte Geschäftsführer Hendrik Haase-Fricke: Während seiner Ausbildung hat er ein Jahr in einem Bierbetrieb gearbeitet. Dort sei ihm klar geworden, dass man für einen langfristig erfolgreichen Bauernhof eine Alternative zu Raps und Weizen brauche. „Und dann hab ich mich damit auseinandergesetzt, mit welcher Pflanze kann ich auf einer geringen Fläche einen großen Ertrag erzielen?“, so Haase-Fricke.
Hanf als Nutzpflanze – geringe Fläche und großer Ertrag
Schnell kam er auf die Nutzpflanze Hanf – 2018 fing dann alles in einem kleinen Pferdestall an. Seit 2019 ist er mit der Idee selbstständig. Die Vision für die Zukunft: Eine Cannabis-Legalisierung. Doch das sieht der Geschäftsführer noch nicht so schnell in Deutschland kommen.
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Bis dahin versorgen die beiden die Region38 erstmal mit ihren Hanfprodukten. Mal sehen, ob die beiden ihre Produktpalette demnächst erweitern können. (jko)