Die Sommerferien stehen vor der Tür. Für viele Tierheime heißt das: Hochsaison! Auch das Tierheim in Gifhorn blickt mit Sorge auf die kommenden Wochen.
Der Grund: Die Kapazitäten sind bald erschöpft. Ohne Unterstützung würden die Mitarbeiter aus dem Tierheim in Gifhorn an ihre Grenzen stoßen.
Tierheim Gifhorn steuert auf Hochsaison zu
Wer sich ein Haustier anschafft, der muss auch dafür Sorge tragen, dass es in den Ferien gut versorgt wird. Vor allem dann, wenn man selbst in den Urlaub fahren möchte und das möglicherweise ohne das Haustier. Zahlreiche Möglichkeiten, das Tier in guten Händen zu wissen, gibt es. Tierpensionen beispielsweise. Oder Freunde und Familie, die helfen können. Doch nicht immer werden diese Möglichkeiten auch genutzt.
Und dann passiert, was nicht nur Tierheim-Mitarbeiter, sondern auch viele andere Tierfreunde fassungslos zurücklässt: Die Tiere werden ausgesetzt. Einfach ihrem Schicksal überlassen. Mit Glück werden sie gefunden. Mit Pech sterben sie. Oder aber die Besitzer bemühen sich immerhin darum, einen Abgabeplatz in einem Tierheim zu ergattern. „Ein Thema, über das ich seitenweise schreiben könnte“, sagt Sabine Hölter vom Tierschutz Gifhorn gegenüber News38.
Tierschützerin: „Würden hoffnungslos untergehen“
„Gerade im Hundebereich haben wir fast täglich Anfragen auf Abgaben“, sagt sie. „Oft unüberlegt angeschafft, schlecht sozialisiert und viele nach Beißvorfällen. Den Hundeboom zu Coronazeiten müssen nun die örtlichen Tierheim ausbaden. Mit naiven Traumvorstellungen und ohne die nötige Sachkunde wurden unzählige Hunde angeschafft. Nun ist das kleine Fellbündel ausgewachsen, pubertär und undankbar, macht Schwierigkeiten und immer mehr Menschen gehen den leichtesten Weg“, weiß die Tierschützerin.
Das Problem: Die Tierheime, die diese Entwicklungen ausbaden müssten, haben zum Teil keine oder nur noch wenige Kapazitäten. Und das betrifft nicht nur den Raum für Hunde, sondern auch für andere Tiere. Beispielsweise für Katzen. Im Sommer erlebt das Tierheim in Gifhorn vor allem eine Hochsaison für Katzenbabys. Mit den Kapazitäten sei man da schnell am Ende. „Hier sind wir auf Pflegestellen angewiesen und würden ohne diese hoffnungslos untergehen“, macht Sabine Hölter deutlich.
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Traurige Entwicklung: „Stapeln sie buchstäblich in den Räumen“
Ähnlich sieht es in diesem Jahr auch bei den Kaninchen aus. „Aus mehreren Tierschutzfällen haben wir viele Kaninchen und stapeln diese buchstäblich in den Räumen“, erzählt die Tierschützerin. Das Problem: Einige der Tiere seien schwer zu vermitteln, weil sie mit Zahnproblemen zu kämpfen hätten. Außerdem bräuchten die „Zahnkaninchen“ mehr Aufmerksamkeit als ihre Artgenossen.
Doch wie kann man dem Problem entgegenwirken, dass immer mehr Tiere ohne ihr zuhause dastehen und im Tierheim landen? Sabine Hölter appelliert an alle, sich der Verantwortung bewusst zu sein, die ein Tier mit sich bringt. „Wenn ich als Halter mich nicht gut kümmere, ist das Tier hilflos ausgeliefert“, betont sie.