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Prozess um Drogen-Ärztin: Es soll sich verständigt werden

Prozess um Drogen-Ärztin: Es soll sich verständigt werden

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Die Angeklagte mit ihrem Verteidiger vor dem Landgericht Braunschweig. Foto: Julia Gresfoerder

Braunschweig/Ehra-Lessien. 

Im Prozess um eine 65-jährige Ärztin aus Ehra-Lessien hat die Verteidigung nach einem Deal gefragt. Die Frau soll in mehreren Fällen drogenabhängige Patienten Opiate zur freien Verfügung gestellt haben.

Direkt nach Verlesung der Anklageschrift bat der Verteidiger, um eine Verständigung. Die Verhandlung wurde für eineinhalb Stunden unterbrochen.

Über 340 Straftaten

Der Ärztin wird vorgeworfen, zwischen März 2003 und Juni 2013 insgesamt 340 Straftaten begonnen zu haben. Sie soll, laut Anklage, die Untersuchungen nicht ordentlich durchgeführt und die Medikamentenausgabe nicht genau dokumentiert haben.

Zudem habe sie drogenabhängige Patienten die Mittel auch zur freien Verfügung abgegeben. In zwei Fällen auch bei Minderjährigen.

Dass die Ärztin aber auch wegen Betrugs angeklagt ist, hängt mit ihren Abrechnungen zusammen. Dadurch seien ihr allein zwischen dem ersten Quartal 2009 und dem ersten Quartal 2013 mehr als 786.000 Euro ausgezahlt worden.

Die Vorsitzende Richterin stellte fest, dass einem Deal nichts im Wege steht. Im Selbstleseverfahren müssen sich nun die Beteiligten die Unterlagen der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen und der Apotheken sichten.

Der nächste Verhandlungstag ist für den 16. Januar angesetzt.