Auf einem Friedhof in Braunschweig gibt es ordentlich Zoff über die Gestaltung einiger Gräber.
Nun äußerten sich die Verwaltung und die zuständige Propstei aus Braunschweig zu der Kritik einer Besucherin.
Braunschweig: Ganz nach „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“
„Der wußte genau, was damals er tat, als um eine Birn‘ ins Grab er bat. […] Und die Jahre gingen wohl auf und ab, längst wölbt sich ein Birnbaum über dem Grab“, lautet es in „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“ von Theodor Fontane. Dass der Schriftsteller mit seinem Gedicht einmal einen Streit auslösen würde, hätte er wohl nicht gedacht.
Denn auf einem Friedhof in Braunschweig wird gerade heiß über eine besondere Art der Grabbepflanzung diskutiert. Genauer geht es um den Anbau von Nutzpflanzen, wie zum Beispiel der Birne, aber auch mit Zucchini und Kohlrabi auf den Gräbern, über die sich nun eine Braunschweiger Lehrerin beschwerte. SAT.1-Regional besuchte den Friedhof und sprach mit dem Leiter der Friedhofsverwaltung und dem stellvertretenden Propst von Braunschweig.
Braunschweig: Beschwerde wegen Nutzpflanzen auf Gräbern
Informationen des lokalen Fernsehsenders zufolge soll sich eine Braunschweigerin „lautstark“ über die nützliche Grabbepflanzung beschwert haben. Die Frau selbst konnte aber von SAT.1-Regional nicht erreicht werden.
Stattdessen sprach man mit dem Propst Peter Kapp und dem Friedhofsverwalter Guido Hass. Hass erklärte, dass Friedhöfe heutzutage anders aussehen würden als vor 25 Jahren. Immer mehr Gräber werden ihm zufolge mit Blumenwiesen oder eben Nutzpflanzen angelegt. Die Verwaltung erkennt bereits einen modernen Wandel auf den Friedhöfen.
Braunschweig: Propstei für die Grabbepflanzung – „aus religiöser Sicht spricht nichts dagegen“
Auch aus Sicht vom Propst Peter Kapp spricht „nichts gegen“ den Anbau von Nutzpflanzen auf Gräbern. Er sehe „überhaupt kein Problem“ darin, dass Gräber mit Obst und Gemüse bepflanzt und diese eben auch verspeist werden. So werde sich immerhin mit der Hinterlassenschaft intensiv beschäftigt, erklärte er bei „SAT.1„.
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Nutzpflanzen selbst seien zudem aus religiöser Sicht ein „Teil der Schöpfung“ und damit eine bewilligte Möglichkeit, ein Grab zu dekorieren. So spendet nun also auch ganz legitim in Braunschweig „noch immer die Hand des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland“.