Es war ein Einsatz wie kein anderer für die Kameraden der Feuerwehr in Braunschweig. Tagelang kämpften sie am Schöppenstedter Turm gegen die Flammen. Die akute Gefahr ist jetzt zwar gebannt, der Brand könnte aber noch versteckte, schlimme Folgen haben.
Damit die nicht unentdeckt bleiben, ist die Arbeit nach dem Brand in Braunschweig noch lange nicht zu Ende.
Braunschweig: Untersuchungen nach Großbrand! Ergebnisse liegen vor
Update 3. Mai:
Nachdem die Stadt Braunschweig Bodenproben von Wabe und Mittelride genommen hatte nehmen lassen, sind nun die Ergebnisse der Proben eingetroffen. In einer Mitteilung der Stadt Braunschweig am Freitag, 3. Mai, hebt sie die Warnung der Bevölkerung auf.
Laut Angaben der Stadtverwaltung wurde das Wasser auf „brandtypische Verbindungen als auch auf umweltgefährdende Stoffe untersucht, mit denen nach jetzigem Kenntnisstand bzw. vermutlich auf dem Werksgelände umgegangen wurde. In keiner der untersuchten Wasserproben konnten die brandtypischen Verbindungen polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), polychlorierte Biphenyle (PCB) und Dioxine/Furane nachgewiesen werden.“
Stadt Braunschweig: Proben sind unbedenklich
Die Proben, die entnommen wurden sien unbedenklich, sodass die Warnung der Bevölkerung wieder aufgehoben werden könne. Lediglich die Proben aus einem Feuerlöschrückhaltebecken aus. „Dort wurde ein breites Spektrum an betriebs- und brandtypischen Schadstoffen festgestellt. Zudem waren auch relevante PFAS-Konzentrationen nachweisbar. Das im Rückhaltebecken aufgefangene Löschwasser wurde mittlerweile abgepumpt und entsorgt. Inwieweit sich das Löschwasser auf den Untergrund ausgewirkt hat, ist im Rahmen der noch erforderlichen Boden- und Grundwasseruntersuchungen zu überprüfen“, so die Mitteilung der Stadt.
Große Teile des Löschwassers waren auf Veranlassung der Umweltbehörde umgehend nach Beginn der Löscharbeiten von den Einsatzkräften in ein Rückhaltebecken auf dem Firmengelände geleitet und dort „gekoffert“, also an der Ausbreitung gehindert worden. Dass dies erfolgreich war, zeigen die Messergebnisse der Proben aus den Bächen.
Auch die Asche sei kontrolliert worden. „In der Probe waren keine Dioxine oder Furane nachweisbar. Es wurden PAK- und PCB-Konzentrationen gemessen, allerdings in so geringer Menge, dass davon keine sogenannte ’schädliche Bodenveränderung‘ und damit Gefährdungen der menschlichen Gesundheit bewirkt werden. Weitergehende Bodenuntersuchungen sind daher für das Braunschweiger Stadtgebiet derzeit nicht vorgesehen.“
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Bei den Löscharbeiten wegen des Großbrands vergangenen Dienstag (16. April) kam auch Löschwasser in die Wabe und Mittelriede. Wie viel genau können Experten bisher noch nicht sagen. Das könnte jetzt aber zum Problem werden. In dem Wasser könnten schädliche Stoffe enthalten sein, die für Menschen und Tiere gefährlich wären. Die Stadt Braunschweig hat die Anwohner deshalb schon direkt nach dem Brand gewarnt.
Das Wasser aus den Bächen soll nicht zur Bewässerung genutzt werden. Auch Hunde sollen nicht in den Gewässern baden. Die Stadt hat zusammen mit einer externen Firma in der vergangenen Woche daran gearbeitet herauszufinden, ob und wie stark das Wasser in den Bächen belastet ist. Die Proben werden auf brandtypische Verbindungen und Kohlenwasserstoffe, mit denen nach aktuellem Kenntnisstand auf dem Werksgelände umgegangen wurde, untersucht.
Stadt nimmt weitere Wasserproben
Bisher sind diese Untersuchungen nicht abgeschlossen. In ein bis zwei Wochen sollen hierzu neue Ergebnisse geliefert werden. Die TU Braunschweig hat währenddessen getestet, ob es Anzeichen dafür gibt, dass lebende Organismen Schaden genommen haben.
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Bei diesen Untersuchungen zeigten sich die ersten Ergebnisse schnell. „Bei einer aus der Mittelriede entnommenen Probe konnte bei den mit dem Auge noch erkennbaren Organismen nichts Ungewöhnliches festgestellt werden“, schreibt die Stadt Braunschweig. In weiteren Überprüfungen soll geklärt werden, ob das auch mittelfristig so bleibt. Bis dahin bleibt die Warnung der Stadt weiterhin bestehen, heißt es.