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Braunschweig: Pendler-Frust in Reinkultur – „Es ist zum Kotzen!“

In Braunschweig ist es erneut Aufreger-Thema Nummer eins! Vor allem die Pendler der Löwenstadt regen sich darüber auf.

In Braunschweig stehen erneut Busse und Bahnen still.
© imago images / Jürgen Ritter

Das ist die Löwenstadt Braunschweig

Braunschweig ist von der Einwohnerzahl her die zweitgrößte Stadt Niedersachsens. In der Großstadt im Südosten des Bundeslandes leben knapp 250.000 Menschen. Braunschweig kann auf eine große Historie zurückblicken.

In Braunschweig passiert es schon wieder! Viele Pendler können ihren Frust und Ärger nicht mehr zurückhalten…

Bei Facebook jedenfalls kochen die Gemüter einiger Braunschweiger hoch.

Braunschweig: Nächste Streik-Runde

Erneut wollen die Bus- und Bahnfahrer in Braunschweig streiken. Bei der Braunschweiger Verkehrs-GmbH (BSVG) geht am Donnerstag (29. Februar) und Freitag (1. März) nichts mehr. Wieder bleiben alle Busse und Bahnen im Depot. Auch die Anruf-Linien-Taxis bleiben stehen. Pendler müssen also aufs Auto, aufs Rad oder auf einen E-Scooter zurückgreifen – oder mal wieder zu Fuß gehen.

Schulbusse hingegen sollen laut BSVG fahren, allerdings nur bestimmte: „Der sogenannte freigestellte Schülerverkehr, also die Schulbusse, die direkt zu den Grundschulen fahren, wird trotz des Streiks erbracht und fährt zu den üblichen Zeiten.“

Geduld bei vielen am Ende

Der letzte Streik ist ja noch nicht lange her – schon am 19. und 20. Februar hatten die Bus- und Bahnfahrer ihre Arbeit niedergelegt. Für viele Braunschweiger ist das Verständnis für die Streiks inzwischen aufgebraucht. Vor allem bei Facebook regen sich viele User auf – auch bei der BSVG direkt:

  • „Das ist nur noch zum Kotzen. Und mittlerweile auch nur noch unverständlich!“
  • „Es ist echt nicht mehr lustig! Ich muss mich jetzt zerreißen, damit mein Kind in die Schule und wieder zurückkommt. Da ich auch eine Verpflichtung meinem Arbeitgeber gegenüber habe, geht das alles nicht so simpel! Es nervt!“
  • „Unglaublich, für was kauft man die Abo-Karten?“
  • „Es nervt, einerseits ist es verständlich, aber anderseits nervt es. Das sind wieder zwei Urlaubstage, weil ich nicht zur Arbeit kann.“
  • „Dann setzt euch doch darüber hinweg, unser Geld habt ihr ja schon, dann fahrt uns auch gefälligst.“

Braunschweig ist nicht allein

Die Gewerkschaft Verdi hat in ganz Deutschland von Montag bis Samstag Arbeitskämpfe geplant, regional an unterschiedlichen Tagen. Den Auftakt machten am Montag Schleswig-Holstein, das Saarland und die Region Trier in Rheinland-Pfalz. Hauptstreiktag ist der Freitag. Nur Bayern ist nicht betroffen.


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Der Kommunale Arbeitgeberverband Niedersachsen (KAV) reagierte mit Unverständnis und sagte die für den kommenden Montag geplante vierte Verhandlungsrunde mit Verdi ab. Der Streikaufruf mitten in der laufenden Verhandlung mache deutlich, dass Verdi nicht gewillt sei, ernsthafte Verhandlungen zu führen, erklärte KAV-Hauptgeschäftsführer Michael Bosse-Arbogast.

Mit den Arbeitsniederlegungen will Verdi den Druck erhöhen. „Die Streiks nerven bestimmt, aber sie sind notwendig“, sagte Verhandlungsführer Marian Drews laut Mitteilung. Auch bei der jüngsten Runde am Donnerstag (22. Februar) habe es keine Fortschritte gegeben. Das dort vorgelegte Angebot bezeichnete er als unzureichend. „Die viel zu kleinen Schritte des Arbeitgebers zwingen uns, noch einmal zu streiken.“

Braunschweig & Co.: Verdi will mehr Urlaub

Der KAV hatte dagegen von einem angemessenen Angebot gesprochen. Man sei an die Grenze gegangen, was die kommunalen Nahverkehrsunternehmen zusätzlich zu den 13 Prozent Lohnerhöhung ab März finanziell leisten könnten.

Verdi fordert unter anderem drei Tage mehr Urlaub, längere Ruhezeiten, eine Anpassung der Zeit-Zuschläge sowie eine Aufwertung der Entgelt-Ordnung. Nur so könne man den Beruf attraktiver machen und dem Arbeitskräfte-Mangel begegnen. (mit dpa)