Seit Wochen protestieren Landwirte in ganz Deutschland unter anderem gegen die von der Bundesregierung geplante Abschaffung von Steuer-Entlastungen beim Agrardiesel. Aber diese gefährliche Aktion war selbst für die Polizei Braunschweig neu!
Dutzende Traktoren haben die A2 bei Braunschweig blockiert – und sich sowie alle anderen Verkehrsteilnehmer in große Gefahr gebracht. Logisch: Die Polizei Braunschweig ist „not amused“ – und hat jetzt jede Menge Arbeit vor sich.
A2 bei Braunschweig: Polizei ermittelt
Denn: Nach der Blockade-Aktion auf der A2 bei Braunschweig müssen sich bis zu 60 Landwirte auf Konsequenzen gefasst machen. „Wir prüfen aktuell mögliche Straftatbestände“, sagte ein Braunschweiger Polizeisprecher am Freitag (2. Februar) zu News38. Dabei gehe es vor allem um Nötigung im Straßenverkehr sowie um die Gefährdung des Straßenverkehrs.
Am frühen Morgen waren die Bauern mit rund 40 Traktoren auf die A2 in Richtung Hannover gefahren. Ohne das vorher offiziell anzumelden. In Höhe der Raststätte Zweidorfer Holz luden sie dann Baumstämme, alte Autoreifen sowie Mist ab. Mitten auf die Fahrbahn der vielbefahrenen Ost-West-Achse. Die Polizei reagierte sofort und leitete den Verkehr zusammen mit der Autobahn GmbH entsprechend an der Anschlussstelle Braunschweig-Watenbüttel ab.
A2 bei Braunschweig: Polizei begleitet Wut-Bauern
Erst gegen 9 Uhr verschwanden die Blockade-Bauern dann mit einem Polizei-Konvoi von der A2, an der Anschlussstelle Peine. Danach blieben sie laut Polizei kurz auf einem Feld stehen, um dann auf verschiedenen Landstraßen weiterzufahren. Dabei gab es dann keine größeren Probleme mehr, hieß es.
Wohl aber auf der A2: Denn mit ihrer Aktion haben die Bauern im wahrsten Sinne Spuren hinterlassen, die eine Spezialfirma erstmal entfernen musste. Daher blieb die A2 zunächst gesperrt. Seit dem Morgen staute sich der Verkehr hier logischerweise.
„Die Blockade der Autobahn mit Fahrzeugen und Gegenständen stellt eine neue Art des Protestes für die Polizei Braunschweig dar“, teilte die Polizei am Vormittag mit. „Wir wissen noch nicht genau, wie die ganze Aktion überhaupt zustande kam“, sagte der Sprecher. Während die Wut-Bauern gegenüber der Braunschweiger Polizei bisher immer kooperativ waren, seien sie diesmal „sehr unkooperativ“ gewesen. „Das und in der ganzen Dimension haben wir das noch nicht gekannt“, sagte der Sprecher.
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Nur durch sehr viel Glück und besonnenes Verhalten der betroffenen Autofahrer sei nichts passiert. Unfälle habe es nicht gegeben, sagte der Sprecher der Polizei Braunschweig: „Die Aktion auf der A2 stellte aber immense Gefahr dar. Man stelle sich vor, Autofahrer wären zum Beispiel in die Baumstämme gefahren…“