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Braunschweig: Massive Kritik an neuem Gänse-Halsband – „Furchtbar und blödsinnig“

Gelb ist nicht nur bei der Tour de France angesagt, sondern neuerdings auch im Braunschweiger Bürgerpark. Ein paar Graugänse haben jetzt eine Markierung.

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Das ist die Löwenstadt Braunschweig

Sind sie dir auch schon aufgefallen? Unter anderem im Bürgerpark Braunschweig sehen ein paar Gänse neuerdings etwas anders aus.

Sie tragen einen gelben Ring. Oder Schal. Wie auch immer. Jedenfalls hat die auffällige Markierung laut der Stadt Braunschweig einen Sinn – gleichzeitig gibt es aber auch schon Kritik.

Braunschweigs Gänse tragen Gelb

Gleich mehrere Graugänse schwimmen neuerdings mit einem gelben Halsband auf der Oker oder ruhen sich am Ufer aus. Bis in die 1960er Jahre waren Graugänse in Niedersachsen nahezu ausgestorben. Einem intensiven Schutzprogramm ist es zu verdanken, dass es wieder deutlich mehr Graugänse hier gibt. Davon kann man sich etwa im Bürgerpark überzeugen. Der dortige Teich ist der inoffizielle Hotspot der Braunschweiger Graugänse.

Erwischt! Fünf markierte Gänse schwimmen an der Sidonienbrücke. Foto: News38

Die Forschung ist noch längst nicht fertig mit den Gänsen. Europaweit beobachten Forscher in diversen Projekten, was und wo die Graugänse so treiben. Deswegen sind jetzt einige von ihnen mit gelben und individuell codierten Halsringen markiert worden. Die Ringe lassen sich gut per Fernglas oder Teleskop ablesen, heißt es von den Gänse-Experten von blessgans.de.

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Und weiter: „Diese Halsbänder behindern die Vögel nicht nachhaltig. Der Durchmesser ist so gewählt, dass der Vogel viel Platz um den daumendicken Hals hat und dennoch die Kennzeichnung nicht verliert.“ Die Bänder dienten dazu, den Weg der Gänse über viele Jahre zu verfolgen.

Lächeln wollte leider keine Gans. Foto: News38

Wenn du eine oder mehrere markierte Gänse in Braunschweig gesehen hast, kannst du den Forschern bei ihrem Projekt mithelfen: Du kannst sie HIER online melden – oder in der App „BirdRing“. Dann bekommst du auch immer weitere Infos zu deiner gesichteten Gans – so kannst du ihre Reise auch weiterhin verfolgen.

Braunschweig: Sinn oder Unsinn?

Dass nicht alle Braunschweiger die gelben Ringe um den Gänsehals feiern, war eigentlich klar. Bei Facebook haben sich auch schon die ersten Kritiker zu Wort gemeldet: Ob das mit der Markierung wirklich sein müsse, fragt ein User. Andere fragen: „Ist das nicht unbequem, so ein riesen Ding am Hals?“ und „Müsst ihr alles markieren, kontrollieren und regulieren?“

Eine Userin teilt ihre Beobachtungen: Auch sie könne sich nicht vorstellen, dass das Ganze angenehm ist für die Tiere: „Ich habe sie neulich eine ganze Zeit lang beobachtet und dabei mehrfach gesehen, dass einige Tiere versuchen dieses blöde Ding loszuwerden. Dabei stecken sie ihren geöffneten Schnabel von oben her in dieses Band und bleiben teilweise dann panisch in dieser Position stecken, bis sie irgendwann die richtige Halswindung geschafft haben, um sich zu lösen.“ Außerdem finde sie die Markierungen zu breit: „Man konnte gut erkennen, dass sie bei bestimmten Bewegungen bei der Nahrungssuche einschneiden und dort das Gefieder bereits geschädigt ist…“


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Eine weitere Userin aus Braunschweig geht sogar noch weiter – allerdings lässt sich ihre Behauptung nicht verifizieren: „Ich habe gesehen, wie sich eine Gans selbst stranguliert hat. Furchtbar. Blödsinnig.“