Das vergangene Wochenende wurde für einige Braunschweiger mit einem Schrecken eingeläutet!
Plötzlich stand ein großes, wuscheliges Tier mitten auf der Straße am Saarplatz in Braunschweig-Lehndorf. Die Verwirrung war riesig: Hatte sich tatsächlich ein Wolf mitten ins Wohngebiet verlaufen?
Braunschweig: Wolf mitten im Wohngebiet entdeckt?
Die Schock-Entdeckung machte ein Anwohner am Freitag, den 27. Januar, um 16 Uhr am Saarplatz. Er zückte sofort sein Handy, machte ein Foto von dem mutmaßlichen Wolf und fragte in einer öffentlichen Facebook-Gruppe nach Hilfe. Schnell meldete sich daraufhin der zuständige Wolfsberater Andreas Hofmann – und gab Entwarnung.
Es handelte sich nämlich um keinen Wolf, sondern einen Hund. Einen Wolfshund, um genau zu sein. Daher auch die Verwechslungsgefahr. Hofmann erklärt auf Nachfrage von News38, woran der 47-Jährige den Unterschied lediglich anhand eines Bildes sehen konnte: „Wölfe tragen ihre Ruten meist gerade und gesenkt, bei Hunden, auch Wolfhunden, ist die Rutenhaltung variabel und ausdrucksstark. Zum Beispiel eine Sichelrute“, sagt der Unternehmer. Ein weiterer Unterschied zwischen Wölfen und Hunden seien die Ohren.
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„Die Ohren des Wolfs sind klein, dreieckig und aufgerichtet. Im aktuellen Fall hat die Fellfarbe sowie der filigrane Körperbau, die Ohren und nicht zuletzt die Rutenhaltung nicht zum Wolf gepasst“, erklärt der Wolfsberater weiter. Er sagt zudem, dass Erfahrungswerte extrem wichtig seien, wenn es um die richtige Bestimmung ginge.
Braunschweig: DAS sind die Aufgaben eines Wolfsberaters
Hofmann selbst ist Wolfsberater für Braunschweig, Wolfenbüttel, Salzgitter und Goslar. Zudem unterstützt er häufig in Sachsen-Anhalt. Das Ministerium für Umwelt hat in Zusammenarbeit mit dem NLWKN und der Landesjägerschaft Niedersachsen eine Gruppe von Wolfsberatern geschult und ernannt. Sie sollen über das ganze Land verteilt allen interessierten Bürgern mit Rat und Tat zur Verfügung stehen, erklärt der 47-Jährige gegenüber News38.
Zu ihrem Aufgabengebiet gehört es auch, Sichtungen oder Hinweise aufzunehmen, um Klarheit über Wolfsvorkommen zu erhalten. Das können zum Beispiel Wildtierrisse, Totfunde, Fährten oder Heulgeräusche sein. Die gesammelten Daten und Hinweise werden dann an das Wolfsmonitoring Niedersachsen weitergeleitet und dort ausgewertet.
Braunschweig: „Keine Panik verbreiten“
„Wolfsberater betreiben zudem Aufklärungsarbeit zum Beispiel in Schulen und Kindergärten, bei Tierhaltern, Jägerschaften oder anderen interessierten Gruppen“, sagt Hofmann. Er selbst war auch einer derjenigen, der Klarheit in die regionale Facebook-Gruppe brachte.
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Viele Mitglieder vermuteten, dass es sich um einen waschechten Wolf handelte. Doch neben Hofmann kommentierten auch weitere Nutzer, dass es lediglich ein Wolfshund war. „Das ist sehr eindeutig ein Hund. Bitte hier keine Panik verbreiten“, schrieb ein Mann zum Beispiel. Eine Frau konnte kurze Zeit später komplette Entwarnung geben: „Es ist ein Hund und wieder wohlbehalten zu Hause.“