Wenn Halter mit ihren Tieren überfordert sind, landen diese nicht selten auf der Straße oder im Tierheim. In jedem Fall wollen sie den für sie so lästigen Vierbeiner loswerden. Noch besser für den Besitzer, wenn sich mit dem Verkauf von Hund oder Katze sogar noch etwas Geld verdienen lässt. Doch Käufer sollten vorsichtig sein. Ein Schäferhund sitzt nun im Tierheim Braunschweig, weil bei der Übergabe einiges schiefgelaufen ist.
Schäferhund-Rüde Alex ist sieben Jahre alt und kommt eigentlich aus Köln. Aus unbekannten Gründen verkaufte sein Besitzer ihn an einen Mann aus Berlin, der Alex per Zug in seine neue Heimat bringen wollte.
Hund in Braunschweig mit Zugfahrt überfordert
Wie das Tierheim Braunschweig vermutet, muss der Altdeutsche Schäferhund wohl den größten Teil seines Lebens nur auf einem Grundstück gelebt und dieses nicht einmal für einen Spaziergang verlassen haben. Eine Grundausbildung, Gehorsam und Erfahrungen im Straßenverkehr sind dem Schäferhund völlig fremd. Auf der Zugfahrt nach Berlin sei der Hund deshalb völlig überfordert gewesen, erklärt das Tierheim.
Er „reagierte so aggressiv auf alles und jeden, dass er mit seinem neuen Besitzer in Braunschweig von der Bundespolizei aus dem Zug gezogen wurde. Da Alex sich nicht von dem neuen Besitzer beruhigen ließ und die Polizei den Hund so nicht weiterfahren lassen konnte, wurde unser Tierrettungsdienst angerufen“, beschreiben die Mitarbeiter des Tierheims die Situation.
„Der neue Besitzer gab Alex an das Tierheim ab, natürlich ohne einen Cent zu bezahlen, da er ja gerade erst sein ganzes Geld für den Kauf des Hundes ausgegeben hatte. Und so kam Alex in unser Tierheim“, heißt es weiter.
Hund in Braunschweig: Alex sucht ein neues Herrchen
Mittlerweile habe sich Alex in Braunschweig ganz gut eingelebt, erklärt eine Sprecherin des Tierschutzvereins gegenüber News38. „Er war beim Spazierengehen anfangs sehr aufgeregt und zeigte sich sehr empfänglich für Bewegungsreize wie zum Beispiel Fahrräder.“ Der Schäferhund müsse „das gesamte Hund-ABC“ noch lernen. Bis er gelernt habe, dass Jogger und Fahrradfahrer keine Beute sind, müsse er bei Spaziergängen noch einen Maulkorb tragen.
Alex habe fast keinen Grundgehorsam und ob er schon einmal eine Wohnung von innen gesehen habe, sei fraglich. „Wir wissen nur, dass Alex mindestens drei Vorbesitzer hatte.“
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Mit Hündinnen verstehe er sich aber sehr gut und könne deshalb als Zweithund gehalten werden. Aber: „Alex ist kein einfacher Hund, da er Grenzen, die ihm Menschen setzen nur begrenzt akzeptiert. Wir suchen wirklich erfahrene Halter“, erklärt die Sprecherin.
Bislang haben sich noch keine Interessenten für Alex gemeldet. Wer den Schäferhund gerne kennenlernen möchte, kann sich aber an das Tierheim Braunschweig wenden. Weitere Infos gibt es unter: www.tierschutz-braunschweig.de