Braunschweig.
„Ein toller Tag für die Verkehrswende“, schreibt das Bündnis „Verkehrswende statt Antriebswende“ in einer Pressemeldung. Ob es so ein toller Tag für die Autofahrer auf der A39 bei Braunschweig ist, ist eher fraglich.
Wegen einer angekündigten Fahrrad-Demo mit Abseilaktion müssen sie sich am Sonntag (10. April) auf massive Einschränkungen im Verkehr auf der A39 bei Braunschweig einstellen.
A39 bei Braunschweig: Fahrraddemo führt zu Vollsperrung
„Der Verkehrssektor soll endlich seinen Beitrag zu Klimaschutz und Artenschutz leisten, statt auf E-Autos und 850 km neue tödliche Autobahnen zu setzen“, schreibt der Veranstalter der Demo. Die Aktion startete um 11 Uhr auf dem Kohlmarkt, zog ab 11.20 Uhr durch die Innenstadt, um dann um kurz vor 12 auf die A39 aufzufahren.
Nach Angaben der Autobahn GmbH ist die Autobahn während der Demo ab 11.30 Uhr in beiden Richtungen voll gesperrt. Erst ab 14 Uhr konnte der Verkehr dann wieder uneingeschränkt fließen, heißt es. Betroffen ist der Abschnitt zwischen dem Dreieck Braunschweig Süd-West und der Anschlussstelle Sickte.
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Das ist die A39:
- vierstreifige Autobahn in Niedersachsen
- geht von Seevetal bis Lüneburg und von Wolfsburg nach Salzgitter
- Lückenschluss soll bis 2030 erfolgen
- Länge: 204 Kilometer (in Betrieb: 99 Kilometer)
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Wer in Richtung Wolfsburg unterwegs ist, sollte im Dreieck Braunschweig-Südwest auf die A391 bis zum Kreuz Braunschweig-Nord fahren. In der Gegenrichtung, müssen die Verkehrsteilnehmer am Kreuz Braunschweig-Nord auf die A391 abfahren, um dann wieder am Dreieck Braunschweig-Südwest auf die A39 zu kommen.
Das fordern die Aktivisten auf der A39 bei Braunschweig
Um 12.05 Uhr kam der Demonstrationszug an der Brücke Schwartzkopfstraße an, wo sich dann Aktivisten mit Transparenten von einer Brücke abseilten. Auf den Bannern: „Gurt an für die Verkehrswende“. Gegen 13 Uhr wollen sie die Brücke wieder verlassen und die Aktion beenden. Rund 200 Menschen machten bei der Aktion mit.
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Die Aktivisten fordern ein Stoppen des Bundesverkehrswegeplans. „Das heißt konkret hier bei uns, kein Ausbau der A39 und kein Großgewerbegebiet Scheppau“, so die Veranstalter. Die Demonstranten wollen weg vom Autoverkehr, das ist der Tenor des Protests.
Klimaaktivist Edmund Schultz redet vor den Demonstraten. Er nimmt speziell VW ins Ziel: „VW heißt Verkehrswende. Deswegen nennt sich unser Bündnis VWsAW – Verkehrswende statt Antriebswende. Denn Elektroautos sind keine Lösung.“ Für ihn soll der Konzern weg vom Auto und hin zu Straßenbahnen, Windstromanlagen, Lastenräder oder Antriebe für Schiffe, Flugzeuge, Busse und Bahnen, die klimaneutral unterwegs sind.
Weiterhin fordern viele weiter Redner der Demonstration eine Kertwende vom Autoverkehr, Ausbau des ÖPNV und höhere Parkkosten.(bp/ts)