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Braunschweig: Bestatter hilft Ukrainern und Russen – unfassbar, was dann passiert

Braunschweig: Bestatter hilft Ukrainern und Russen – unfassbar, was dann passiert

Bestatter Jens Brink Braunschweig
Bestatter Jens Brink aus Braunschweig hat nicht nur Sachspenden zusammengestellt, sondern kann sich auch vorstellen, Kriegsopfer in der Ukraine zu beerdigen. Foto: privat

Braunschweig. 

Jens Brink aus Braunschweig ist fassungslos.

Der Bestatter aus Braunschweig hatte eine Hilfsaktion für die Menschen in der Ukraine gestartet – und auch russischen Lkw-Fahrern geholfen. Das hat jetzt offensichtlich irgendwer zum Anlass für eine sinnlose Attacke genommen.

SUV in Braunschweig zerkratzt: „Scheise Russenfreunt“

Als Jens am Donnerstagmorgen seinen Audi gesehen hat, traf ihn der Schlag: Das Auto war offenbar in der Nacht zerkratzt worden. Zu lesen war auch eine Botschaft: „Scheise Russenfreunt“ hatte der Täter in die Türen des SUV gekratzt.

Laut Polizei Braunschweig wurden in der Lincolnstraße gleich fünf Fahrzeuge entsprechend attackiert. Die Polizei nahm die Schäden vor Ort auf und leitete Verfahren wegen Sachbeschädigung ein. Auch der Staatsschutz ermittelt. Zeugenhinweise nimmt die Polizei unter der Rufnummer 0531/4762516 entgegen.

Bestatter aus Braunschweig setzt Belohnung aus

Jens ist extrem wütend. So wütend, dass er am Morgen bei Facebook direkt eine Belohnung von 5.000 Euro ausgesetzt hat: „Für den Schaden am Auto hätte ich noch viel Gutes tun können. Mir fehlen einfach die Worte. Und die, die mir einfallen, darf und möchte ich hier nicht schreiben. Nur traurig so etwas“, schreibt er.

Die – orthografisch nicht ganz korrekte – Botschaft zielt wohl auf die Tatsache, dass sich Jens nicht nur um Spenden für die Ukraine gekümmert hat, sondern auch um russische Lkw-Fahrer, die wegen der Sanktionen gegen ihr Land in Deutschland festsitzen.

„Das sind wirklich arme Schweine, denen wurde alles gesperrt, die können weder tanken noch essen und die können nichts dafür! Also sind wir Raststätten an der A2 abgefahren und haben dort etwas Essen und auch Benzin oder Diesel und Gaskartuschen für Gaskocher gebracht“, hatte der Chef von Arbor Bestattungen zu „CityLife Braunschweig“ gesagt.

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Und dazu steht er weiterhin, zumal seine Frau auch aus Russland kommt. „Ich stehe zu meiner Hilfe auch an die russischen Mitbürger. Wem das nicht passt, der kann mich gerne ansprechen“, schreibt Jens.

Bei Facebook erfährt er nach der Attacke auf seinen Wagen viel Solidarität:

  • „Das tut mir so leid! Hass, Neid und Missgunst! Es wird leider immer schlimmer!“
  • „Was gibt es bloß für Menschen? Ich bin echt sprachlos und fassungslos!“
  • „Unfassbar, was für eine sinnlose Zerstörungswut. Und weswegen? Da kann man nur den Kopf schütteln.“
  • „Finde ich wahnsinnig erschreckend. Was für ein Hass muss in diesem Menschen stecken?!“

Der Bestatter hatte Sachspenden gesammelt und dafür gesorgt, dass sie bei den Hilfsbedürftigen in der Ukraine ankommen. Sogar an Tierfutter hatte der Braunschweiger dabei gedacht. Gegenüber News38 sagte Jens, dass er sich auch vorstellen könne, selbst in der Ukraine mitzuhelfen – und dort die Opfer des Putin-Kriegs würdevoll zu bestatten. (Mehr dazu hier!) (ck)

Auch eine andere Hilfsaktion aus Braunschweig sorgte zuletzt für Schlagzeilen. Warum einer Helferin der Kragen platzte, liest du hier!