Braunschweig.
Eine Neonazi-Demo in Braunschweig schlägt weiterhin hohe Wellen.
Inzwischen werden Vorwürfe gegen die Polizei Braunschweig laut – die Beamten hätten einschreiten müssen, heißt es.
Braunschweig: Neonazis brüllen Hassparolen
Rund 20 Anhänger der Neonazi-Kleinstpartei „Die Rechte“ hatten sich am Freitag auf dem Herzogin-Anna-Amalia-Platz und am Frankfurter Platz versammelt, um unter anderem krude und hasserfüllte Vernichtungs-Parolen gegen Israel zu brüllen. Davon gibt es Videoaufnahmen.
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Israel sei ein „verbrecherisches Gebilde, was hoffentlich eines Tages von den landkarten dieser Welt verschwunden sein wird“, sagte zum Beispiel Neonazi Johannes Welge. Weiter hieß es: Israel sei „nicht unser Freund, sondern unser Feind“ und ein „Kindermörder-Staat“.
Auch die verbotene Parole „Braunschweig Nazistadt“ wurde laut skandiert. Es folgten offene Drohungen gegenüber den rund 250 Gegendemonstranten.
Unter anderem schlugen die Rechtsradikalen einem 40-Jährigen Journalisten dessen Kamera ins Gesicht, so dass dieser leicht im Gesicht verletzt wurde. Die Polizei Braunschweig fertigte daraufhin eine Strafanzeige gegen einen 20-jährigen Verdächtigen.
Kritik am Einsatz der Polizei Braunschweig
Im Netz wird aber Kritik an dem Einsatz der Polizei Braunschweig laut. Da sind die falsch getragenen Masken nur das kleinste Übel. Viele Braunschweiger fragen sich, wieso die Polizei nicht gegen den offenen Israel-Hass einschritt.
Seitens der Polizei Braunschweig hieß es bislang nur, dass es bei der Neonazi-Versammlung „zu einer antiisraelischen Aussage“ gekommen sein soll. Es gebe widersprüchliche Angaben zu der genauen Formulierung.
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„Wir dokumentieren den Sachverhalt und lassen prüfen, ob hier ein strafbarer Inhalt vorliegt.“ Abgesehen von den erwähnten Vorfällen seien die Versammlungen friedlich verlaufen. (red)