Braunschweig.
Aktivisten wollen in Braunschweig vor dem Landgericht demonstrieren.
Sie erheben weiterhin schwere Vorwürfe gegen den Tönnies-Konzern – und wollen diese sicht- und hörbar machen.
Braunschweig: Protest am Landgericht – das steckt dahinter
Der Auslöser für den Protest: Im Oktober 2020 hatten Aktivisten der Gruppe „Tear Down Tönnies“ den Tönnies-Schlachthof in Kellinghusen (Schleswig-Holstein) für mehrere Stunden blockiert. Der Konzern forderte daraufhin 20.000 Schadensersatz.
Das Bündnis „Gemeinsam gegen die Tierinduristrie“, zu dem auch „Tear Down Tönnies“ gehört, wertet die Schadensersatzforderung als Versuch, Kritiker zum Schweigen zu bringen. Dagegen will das Bündnis – unter Einhaltung der Corona-Auflagen – am Donnerstag am Landgericht in Braunschweig protestieren.
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Braunschweig: Aktivisten erheben schwere Vorwürfe gegen Tönnies
Dem Konzern werfen sie außerdem die Ausbeutung von Mensch und Tier sowie einen Beitrag zum Klimawandel vor. Auch sei das Unternehmen in letzter Zeit wegen vermehrter Corona-Infektionen aufgefallen.
„Wir lassen uns nicht einschüchtern“, erklärt Anica B. vom Bündnis „Gemeinsam gegen die Tierindustrie“ in einer Mitteilung.
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Das ist das Bündnis „Gemeinsam gegen die Tierindustrie“:
- Das überregionale Bündnis hat sich im Juli 2019 gegründet
- Es besteht unter anderem aus Menschen und Gruppen aus Klimagerechtigkeits- und Tierrechtsbewegungen
- Die Forderungen: Abschaffung der Tierindustrie, Agrarwende hin zu solidarischer und ökologischer Produktions- und Organisationsweise
- Für Juli 2021 plant das Bündnis weitere Aktionen in Niedersachsen
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„Wir haben mehr zu verlieren als 20.000 Euro. Wir können nicht weiter zulassen, dass Konzerne wie Tönnies die Lebensgrundlage auf unserem Planten vernichten. Deshalb kann unsere Antwort nur lauten, den Protest fortzusetzen und zu intensivieren.“
Gemeinsam mit „Tear Down Tönnies“ fordern sie nun den Ausstieg aus der Tierindustrie und eine Agrarwende hin zur ökologischen Landwirtschaft. (vh)