Hamburg/Braunschweig/Wolfsburg.
Was für ein Fußball-Experte: Am Rande des 3:0-Erfolgs der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Tschechien hatte Privatsender RTL Ex-Nationaltorwart Jens Lehmann als fachkundigen Co-Kommentator eingesetzt – und der plauderte mit Stürmerlegende und Ex-Trainer Horst Hrubesch über ihre gemeinsame Vergangenheit. Kurios: Diese gab’s wohl gar nicht.
Dabei meinte sich Lehmann – mit 46 Jahren nicht eben Demenz-verdächtig – noch ganz genau zu erinnern: Er habe als 18-Jähriger als Schalker Keeper im Spiel bei Eintracht Braunschweig bis zur 89. Minute alles gehalten – aber dann einen Fehler zum spielentscheidenden 0:1 zugunsten der Gastgeber gemacht. Nach dem Spiel sei Hrubesch als damaliger Braunschweiger Trainer in die Schalker Kabine gekommen, um den unglücklichen Torwart zu trösten.
Jedoch: „In Braunschweig war ich nie Trainer“, widersprach Hrubesch, der sich trotz beharrlicher Bestätigung durch den TV-Experten Lehmann an die Szene überhaupt nicht erinnern „wollte“ – weder an den knappen Sieg in Braunschweig noch an seinen Kabinen-Trost für den unglücklichen Keeper: „Das kann nur in Wolfsburg gewesen sein“, wo der heute 65-Jährige von 1988 bis 1990 auf der Trainerbank saß.
Wie die „Bild“-Zeitung herausgefunden hat, hat Lehmann 1989 tatsächlich mit Schalke in Braunschweig gespielt und 0:1 verloren – der Trainer der Blau-Gelben war damals jedoch Uwe Reinders. Hrubesch war nie in Braunschweig unter Vertrag…
Tja, wenn das Gedächtnis nachlässt. Und das schon mit 46 Jahren …