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Polizist will in den Heide Park und startet irre Aktion – die Reaktion ist kaum zu glauben

Ein einfacher Chat zwischen Mitarbeiter und Chef entwickelt sich zum viralen Hit. Was der Heide Park mit der Aktion zu tun hat.

Heide Park Polizei
© Imago

Das ist der Heide Park Soltau

Von Kinderattraktionen über rasante Achterbahnen bis hin zu erholsamen Übernachtungsmöglichkeiten. Ein Blick in Norddeutschlands größtes Freizeitabenteuer.

Ein Tagesausflug in den Heide Park – für viele ist das ein Kindheitstraum. So offenbar auch Polizei-Team aus Berlin. Eigentlich war alles nur ein Gag. Doch der Post auf TikTok schlug unerwartet hohe Wellen.

Auf dem Kanal „polizeiberlin_karriere“ wurde ein WhatsApp-Screenshot gepostet. Darin fragt ein Mitarbeiter seinen Chef, wie viele Likes auf diesen Beitrag nötig seien, damit das ganze Team in den Heide Park fahren darf. Die Antwort kam prompt – und mit einer klaren Bedingung.

Hohe Hürden für einen Ausflug in den Heide Park

„50.000 Likes und 5.000 Bewerbungen“, antwortete der Chef – und machte damit deutlich, dass es sich nicht nur um einen Spaß handelt, sondern auch um ein strategisches Ziel. Schließlich soll der Account zukünftige Polizisten für den Beruf begeistern. Der Post folgt damit einem beliebten Trend auf Social Media: Frauen fragen ihre Ehemänner, wie viele Likes man erreichen soll, damit sie eine Shopping-Tour bezahlt bekommen. Kinder fragen ihre Eltern nach einem neuen Handy. Und die Berliner Polizei will offenbar in den Heide Park.

+++ Heide Park macht Fans ein Angebot – doch es ist nichts für schwache Nerven +++

„Wir haben das versucht zu adaptieren“, sagt Brömer, Teamleiter im Social Recruiting der Polizei Berlin, im Gespräch mit News38. Der Heide Park kam dabei ins Spiel, weil er „im deutschsprachigen Raum eigentlich der bekannteste Freizeitpark ist“, so Brömer weiter. Das Ziel: Aufmerksamkeit für den Polizeiberuf auf humorvolle Weise. Das Mittel: Ein scheinbar absurder Deal.

Der Erfolg kam überraschend

„Was uns überrascht hat, war tatsächlich, dass es so schnell ging“, sagt Brömer. Die 50.000 Likes wurden in kürzester Zeit geknackt. Dass viele Nutzer den Gag ernst nahmen, kam für das Team unerwartet. „Nicht alle haben verstanden, dass es ein Gag ist.“ Beim Verfassen dieses Artikel hatte der Post gut 150.000 Likes, 1800 Kommentare und 2400 User speicherten sich den Beitrag.

Auch der Heide Park selbst meldete sich und lud das Team sogar kurzerhand ein – doch so einfach ist es nicht. „Wir dürfen sowas nicht annehmen aus Korruptionspräventionssicht“, stellt Brömer klar. Eine offizielle Reise wäre nur möglich, wenn sie von der Behörde genehmigt und bezahlt wird.

Exit-Strategie offen gehalten

Noch ist offen, ob das Polizei-Team wirklich in den Heide Park fährt. Eine Dienstreise müsste „konzeptionell aufgeschrieben“ und genehmigt werden. Dabei geht es auch um Fragen wie: Ist Berufsberatung vor Ort realistisch? Könnte damit das Ziel der Nachwuchswerbung erreicht werden? Der Trip ist eher unwahrscheinlich.


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Denn Forderung nach 5.000 Bewerbungen war bewusst unrealistisch gewählt. „Damit haben wir uns quasi das Exit-Fenster offengelassen“, erklärt Brömer. Diese Zahl sei in zwei Tagen nicht zu erreichen – „das ist eine Bewerberanzahl, die haben wir in einem halben Jahr“. Weil die tatsächliche Bewerberzahl von außen nicht überprüfbar ist, konnte das Team mit dieser Vorgabe gezielt Erwartungen steuern. Es ging laut Brömer vor allem darum, „Engagement zu fördern“ – und das hat ganz offenbar funktioniert.