Für ein Ehepaar hat sich der langersehnte Urlaub zum Albtraum entwickelt. Vom Flughafen Hannover ging es vor wenigen Tagen nach Ägypten.
Eigentlich haben beide Urlauber noch sechs weitere Urlaubstage. Doch jetzt steht die Reise auf der Kippe, kostet das Paar ihre letzte Kraft.
Flughafen Hannover: Ehepaar strandet in Hotel
Am 2. Juni ging der Flieger von Gerrit und seiner 47-jährigen Frau Kerstin in den Ägypten-Urlaub. Zehn Tage Entspannung in Hurghada waren geplant. Doch die FTI-Pleite hat jegliche Reisepläne zerschlagen.
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Der 49-Jährige und seine Ehefrau berichten RTL von schockierenden Zuständen. Denn die beiden seien jetzt in ihrem Hotel in Ägypten gestrandet. Der Betreiber will, dass die Gäste den vollen Preis zahlen. 1.500 Euro sollen sie insgesamt blechen. „Wer nicht bezahlt, darf das Hotelgelände nicht verlassen“, macht Gerrit deutlich. Von Freundlichkeit keine Spur. Wer das Geld nicht habe, solle sich eben etwas leihen, rate das Hotel.
Hotels sind „knallhart“
Gerrit und Kerstin weigern sich, den vollen Preis nochmal zu bezahlen. Eigentlich sollte ein Reiseleiter vorbeikommen, um zu helfen. Doch es tauchte niemand auf. Von der Pleite selbst habe das Ehepaar auch nur über Facebook erfahren.
Die Stimmung sei ziemlich angespannt. Die Hotels seien „knallhart“, beschreibt Gerrit weiter. Die beiden Urlauber hätten permanent Kontakt zu verschiedenen Anlaufstellen. „Mein Sohn aus Deutschland telefoniert auch die ganze Zeit, wir wissen nicht mal, ob unser Rückflug stattfindet.“
„Wir wurden behandelt wie Bettler“
Offenbar sind Gerrit und Kerstin nicht die einzigen Urlauber, die die Folgen der FTI-Pleite direkt im Urlaub zu spüren bekommen. Gerrit berichtet von zwei jungen Frauen, die nach ihrer Ankunft nicht mehr das Hotel betreten durften. „Sie fingen an zu weinen, waren völlig fertig. Ihnen wurde nicht einmal Wasser gebracht“, schildert er die Szenen.
Ein Mann, der ebenfalls aktuell in Hurghada in einem anderen Hotel ist, berichtet RTL von „unmenschlichem Verhalten“. „Wir wurden behandelt wie Bettler, uns wurden unsere Gegenstände und Pässe verwehrt“, behauptet er. Die Nacht hätten er und sein Partner sogar am Pool verbringen müssen.
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Doch was sollen die gestrandeten Urlauber tun? Das Ehepaar habe mittlerweile schon das Konsulat kontaktiert. Eine entsprechende Antwort habe das Hotel aber als Fälschung abgetan. Rettung könnte jetzt aber in Sicht sein. Dertour will sich wohl um die Reisenden kümmern. Der Deutschen Reisesicherungsfonds beauftragte das Unternehmen.
Für Gerrit und seine Frau Kerstin steht auf jeden Fall fest: „Nach dem ganzen Stress brauchen wir nach dem Urlaub eigentlich nochmal Urlaub.“