Nachdem es beim Derby zwischen Eintracht Braunschweig und Hannover 96 erneut zu Ausschreitungen gekommen ist, legt Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens noch einmal nach: Die SPD-Politikerin fordert „klare Konsequenzen“.
Schon vor dem Derby drohte Behrens den Fans, machte sich vor Ort selbst ein Bild. Zum wiederholten Male zündeten die Fans auf beiden Seite wieder ordentlich Pyrotechnik. Die Hannover-Fans wüteten im Gäste-Block, zerstörten alles, was ihnen unter die Finger kam (Hier der Live-Blog zum Nachlesen!).
Eintracht Braunschweig: Behrens will Derby ohne Fans
Für Behrens ist das endgültig genug, jetzt ist ihr Geduldsfaden offenbar endgültig gerissen. „Ich akzeptiere das nicht und möchte das auch nicht länger hinnehmen“, sagt Behrens. Die Innenministerin fordert Eintracht Braunschweig und Hannover 96 dazu auf, die beiden nächsten Derbys ohne Gästefans auszutragen.
„Ich möchte, dass die Gästeblöcke leer bleiben. Wir sind an einem Punkt, an dem wir der gewaltbereiten Minderheit im Stadion sagen müssen: Das Ende der Fahnenstange ist erreicht. Und deswegen braucht es auch klare Konsequenzen“, sagte die SPD-Politikerin am Mittwoch (24. April) nach einem Treffen mit Vertretern beider Vereine.
„Trotz der ernsthaften Bemühungen der Vereine und trotz der umfangreichen Einsatzmaßnahmen der Polizei“, so Behrens, „konnten letztendlich leider auch verletzte Personen nicht verhindert werden.“
„Der Gästefan-Ausschluss ist für uns eine Ultima Ratio“
Nicole Kumpis, Präsidentin von Eintracht Braunschweig, und Hannovers Geschäftsführer Martin Kind wollen den Vorstoß der Ministerin erst einmal prüfen. „Wir nehmen das sehr ernst. Wir glauben aber fest daran, dass es Maßnahmen gibt, die wir noch vor einem Ausschluss der Gästefans umsetzen könnten“, sagte Kumpis. „Der Gästefan-Ausschluss ist für uns eine Ultima Ratio, die wir nicht ausschließen wollen, die wir aber für uns bewerten.“
Das könnte dich auch interessieren:
Heftigen Gegenwind gab’s von der Fanhilfe Hannover. Sie lehne „Kollektivstrafen in Gänze ab. Niemand würde bei der vorherrschenden Datenlage in anderen Bereichen beispielsweise ein Alkoholverbot auf Volksfesten oder ein Fahrverbot für Motorradfahrer fordern“, heißt es in einer Stellungnahme.