Ohne sie geht an etlichen Grundschulen in Niedersachsen nichts. Sie helfen aus, wenn mal Not am Mann beziehungsweise der Frau ist. Im ganzen Bundesland gibt es etwa 8.000 von ihnen – Männer und Frauen, die dafür sorgen, dass der Betrieb an den Schulen irgendwie weiterlaufen kann.
Doch hinter ihrem Engagement verbirgt sich oft eine bittere Realität, die am Dienstag (20. Februar) sogar zum Thema beim NDR-Format „Hallo Niedersachsen“ wurde. Im Beitrag werden die Betroffenen mehr als deutlich.
„Hallo Niedersachsen“: Problem an den Grundschulen
Konkret geht es um sogenannte pädagogische Mitarbeitende. Sie sind im Gegensatz zu Lehrern nicht ausgebildet, haben also kein Lehramtsstudium. Trotzdem werden sie nicht selten dazu genutzt, um Unterrichtslücken zu stopfen, wie der NDR-Niedersachsen berichtet.
An sich sollen sie die Schulkinder dabei nur betreuen und im Unterricht „begleiten“. Die Realität der rund 8.000 Beschäftigten in Niedersachsen sieht häufig aber anders aus. „An vielen Schulen werden sie sogar schon im Stundenplan fest mit eingeplant, nicht nur für Vertretungszwecke, sondern von vornherein“, erklärt Jörg Bratz, Chef des Verbandes Leitungen Niedersächsischer Grundschulen, gegenüber dem NDR. „Wir reden hier in der Regel von engagierten pädagogischen Mitarbeitern, die aber keine Qualifikation haben für das, was sie da tun.“
Ein Lösungsvorschlag steht im Raum
Pädagogische Mitarbeiter gibt es in Niedersachsen erst seit dem Jahr 2000. Damals hatte die Regierung allen Eltern verlässliche Grundschulen versprochen, heißt: Mindestens fünf Stunden am Tag sollten die Kinder in der Schule sein. Um das zu stemmen, wurden Betreuungskräfte angeheuert – oft in einem Mini-Job-Verhältnis. „Richtig“ unterrichten durften sie nie. Mit der Zeit sind die Grenzen zwischen Betreuung und Unterricht aber offenbar mehr und mehr verschwommen.
Mittlerweile sei es so, dass man das Vorbereitete der Lehrer abarbeite und den Kindern den Lehrstoff vermitteln müsse, erklärt eine pädagogische Mitarbeitende gegenüber dem NDR. Sie ist seit eigenen Angaben seit 20 Jahren im Job, möchte aber anonym bleiben, weil sie mittlerweile sogar eigenverantwortlich unterrichte. Erlaubt ist das nicht. Trotzdem scheint sich genau diese Praxis bei einigen Schulen mittlerweile etabliert zu haben.
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Eine mögliche Lösung könnten anerkannte Weiterbildungsmöglichkeiten für die pädagogischen Mitarbeitenden sein. Das zumindest fordern der Verband Bildung und Erziehung (VBE) und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). So könnten sich die Betroffenen auch ihr Gehalt vielleicht ein wenig aufbessern. Denn so viel ist klar: Der Fachkräftemangel wird sich an den Schulen in den nächsten Jahren wohl kaum entspannen.