Klar, auch ein Landrat muss irgendwie von A nach B kommen. Und in einem großen Landkreis wie Gifhorn ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln vieles nur umständlich erreichbar. Um einen Dienstwagen kommt der Behörden-Chef Tobias Heilmann also nicht herum. Da meckert auch der Bund der Steuerzahler nicht, aber: Muss es gleich ein 410-PS SUV mit allem Drum und Dran sein?
Das Dienstgefährt des Gifhorner Landrats sorgt jetzt jedenfalls für Schlagzeilen. Aber Heilmann verteidigt die Entscheidung zur 90.000 Euro-Karosse.
Kreis Gifhorn: Kontroverse um Dienstwagen
Schick sieht er ja aus, der Audi Q8 e-tron Sportback 55, der seit Januar vor dem Schloss der Gifhorner Kreisverwaltung parkt. Bei den Auto-Experten vom ADAC hinterließ der Wagen auch mit einer Gesamtnote von 1,9 einen echt guten Eindruck. Eines der wenigen Mankos: Mit einem Grundpreis von 89.550 Euro ist der Stromer Zitat: „Sehr teuer“.
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Da darf der Steuerzahler schon mal die Frage in den Raum werfen, ob ein solches Auto für Landrat Tobias Heilmann (SPD) nicht etwas übertrieben ist. „Ein Landrat braucht in einem großen Landkreis wie Gifhorn einen Dienstwagen“, erklärt Jan Vermöhlen vom Bund der Steuerzahler gegenüber der „Braunschweiger Zeitung“. Einen Oberklasse-SUV brauche er aber nicht. Seine Vorgänger Andreas Ebel und Marion Lau seien mit Audi A6-Modellen mehr als angemessen motorisiert gewesen, so Vermöhlen weiter.
Zuletzt fuhr der Landrat im Kreis Gifhorn übrigens einen ID.4 – ein Auto, das sich preislich in ganz anderen Dimensionen bewegt. Heilmann verteidigt aber das Upgrade gegenüber der Zeitung. Dank eines Behördenrabatts sei die monatliche Leasingrate „kaum höher“ als für den VW-Stromer. Parallel habe man auch Raten für einen ID.5 und einen ID.Buzz angefragt, die jeweils rund 100 Euro pro Monat teurer gewesen sein sollten.
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Was das niedersächsische Innenministerium zum Dienstwagen zu sagen hatte – und warum Q8 nicht in der Basisausstattung bestellt wurde – das kannst du ihm Detail bei der „Braunschweiger Zeitung“ nachlesen (hier geht’s weiter).