Die Automobilbranche befindet sich im Wandel – in mehr als einer Hinsicht. Auch bei VW hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten so einiges geändert. Was früher gang und gäbe war, ist heute kaum noch vorstellbar und gehört längst der Vergangenheit an.
Dennoch muss sich aus Sicht des VW-Betriebsrates noch einiges tun, deswegen kam die Chefetage in einer zweitägigen Konferenz zusammen. Auch Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) war mit dabei.
VW diskutiert über Gleichstellung im Konzern
Konkret ging es bei dem Treffen um zwei größere Schwerpunkte. Der Allgemeine Wandel der Automobilbranche und Gleichstellung. Die Anwesenden diskutierten dabei in Laatzen bei Hannover hinter verschlossene Türen. Natürlich durfte aber auch das eine oder andere an die Öffentlichkeit sickern.
„Ich bin jetzt fast elf Jahre bei Volkswagen unterwegs“, erklärte Weil, der als Ministerpräsident auch im Aufsichtsrat bei VW sitzt. „Im Unternehmen hat sich in diesen elf Jahren einiges getan, was die Zahl und die Bedeutung von Frauen in der Belegschaft angeht. Volkswagen ist weiblicher geworden, wenn auch noch nicht überall in ausreichender Weise.“
Cavallo: „Haben schon viel erreicht“
Vor allem in den technischen Bereichen sei der Frauenanteil seiner Ansicht nach immer noch zu niedrig. Das ist natürlich aber nicht nur bei den Wolfsburgern ein Problem. „Aber das kann eigentlich nur Motivation sein, auch hier um tatkräftige Frauen zu werben“, sagte Weil, und betonte: „Der Tag, an dem die erste Vorstandsvorsitzende von Volkswagen ihren Job aufnimmt, der liegt – so scheint mir – noch in weiter Ferne. Aber insgesamt ist Volkswagen in Sachen Gleichstellung auf einem guten Weg.“
Mehr spannende Themen:
Selbstverständlich war auch Betriebsratschefin Daniela Cavallo bei dem Treffen anwesend. Als erste Frau in ihrer Rolle überhaupt, hat sie in dieser Hinsicht natürlich einzigartige Erfahrungswerte. „Wir haben schon viel erreicht“, sagte sie, „bei Volkswagen und in der Industrie insgesamt.“ Der Weg zu mehr Geschlechtergerechtigkeit sei aber weit und sicher noch eine Daueraufgabe.
„Dabei müssen wir weiterhin schauen, dass weibliche Talente regelmäßig sichtbar werden und auf Stellen befördert werden. Die Transformation unserer Branche kann hier eine Chance sein – aber auf keinen Fall darf sie eine Ausrede für Stillstand werden.“
Daniela Cavallo
Mittlerweile spielt das Thema Diversität ja auch im Bonus-System für Vorstand und Management eine Rolle. Cavallo lobte das als positiven Aspekt, aber: „Es ist bedauerlich, dass klare Zielvorgaben wie diese notwendig sind, um Fortschritt zu erzielen“, so die Betriebsratschefin.