Aufsehenerregende Aktion in Salzgitter!
Das war kaum zu übersehen – am Mittwochabend sind einige „Nikoläuse“ durch Salzgitter gezogen. Mit Bannern, Sprechchören und knallrotem Bengalo-Feuer.
Salzgitter: „Nikoläuse“ rügen Arbeitgeber
Hinter der Aktion steckt die IG Metall Jugend Salzgitter-Peine. Ihrer Meinung nach gibt es zu wenig Ausbildungsplätze. In einer Mitteilung hieß es am Donnerstag (7. Dezember), Betriebe klagten immer über den Fachkräftemangel, seien dann aber oft nicht bereit, sich auf Bewerber ohne Abitur einzulassen. Ausbildungsplätze blieben unbesetzt und würden dann gestrichen, sagt die Jugend der IG Metall. Einige Betriebe bildeten gar nicht aus, oder kündigten geschlossene Verträge. Genau das prangerten rund 20 „Nikoläuse“ in Lebenstedt an – mit Megafon, Bengalos und Bannern.
Salzgitter: Tacheles in Lebenstedt
„Ausbildung für alle – sonst gibt’s Krawalle“, rief etwa Henrik Torbecke (Jugend- und Auszubildendenvertreter bei Bosch) in den Abendhimmel: „Wir nehmen es nicht mehr länger hin, dass Unternehmen Ausbildungsplätze streichen. Wer keine Ausbildung hat, kann sich kaum im Konkurrenzkampf des Arbeitsmarktes durchsetzen. Da sind Zukunftsängste vorprogrammiert. Deshalb bringt der Nikolaus in diesem Jahr keine Geschenke für die Arbeitgeber, sondern rügt Betriebe, die nicht ausbilden.“
Ähnliche Worte fand Jannik Pohl (Jugend- und Auszubildendenvertreter der Salzgitter Flachstahl GmbH) und ergänzte: „Eine Ausbildung eröffnet jungen Menschen erst den Zugang zu einer qualifizierten Berufstätigkeit mit einer guten Bezahlung und Entwicklungs-Perspektiven. Auch für die Standortsicherung Salzgitters leisten Ausbildungen einen wichtigen Beitrag. Betriebe, wie die SMAG, Meyer und Voith dürfen jungen Menschen die Zukunftsperspektive nicht verwehren, sonst schneiden sie sich ins eigene Fleisch.“
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Jetzt liege der Ball bei den Arbeitgebern, sagte auch Ozan Ayhan (Jugend- und Auszubildendenvertreter bei VW in Salzgitter). „Wir erwarten Antworten und fordern die Betriebe zu einem Statement für die Zukunft mit einem klaren Bekenntnis für Ausbildungsplätze auf“. Nach der Aktion in Lebenstedt tauchten in der Nacht auch Plakate vor verschiedenen Betrieben in Salzgitter auf, die Ausbildungsplätze einforderten.