Camping ist – sind wir doch mal ehrlich – bei den meisten von uns eher eine Aktivität für die wärmeren Jahreszeiten. Sich in den Sommerferien einen schönen Camper mieten, auf den Wurmberg fahren und dort die fantastische Natur zu genießen: Für viele Harz-Fans gehört genau solch ein Urlaub zu den Highlights des Jahres.
Nun ist der Harz aber auch im Winter eine Landschaft zum Verlieben. Müssen Camping-Fans also auf das Winter-Wunderland im Nationalpark verzichten? Weit gefehlt denn: Campen im Harz ist auch im Winter ein echtes Erlebnis. Du solltest dabei nur ein paar Kleinigkeiten beachten.
Harz: Camping im Schnee? So geht’s!
Und diese beiden müssen es wissen: Coen und Nienke la Croix betreiben seit etwa einem Jahr das „Camping Braunlage“ und sind echte Winter-Camping-Profis. Ihr Platz begrüßt schon seit Jahren etwa 40 Dauercamper, die sich auch von kälteren Temperaturen nicht abschrecken lassen. „Die kommen seit 10 bis 20 Jahren jeden Winter hier hin“, erzählen die Betreiber im News38-Gespräch. „Wir haben aber auch viele Gäste, die immer spontan vorbeikommen.“
Die meisten davon kommen natürlich im Camper. Mit einer Dieselheizung bleibt es für sie im Innenraum selbst bei Minusgraden muckelig warm. Einige Hartgesottene reisen aber tatsächlich mit dem Zelt an, wie diese Bilder hier eindrücklich belegen:
Diese Dinge solltest du beachten
Dafür braucht es kein Frostschutzmittel im Blut, ganz ohne das richtige Equipment funktioniert es allerdings nicht. Vor allem solltest du auf den richtigen Schlafsack achten, der auch für die entsprechenden Temperaturen ausgelegt ist. Bei den meisten Qualitätsprodukten findest du ein ISO-Zertifikat mit verschiedenen Temperaturbereichen auf der Verpackung. Wichtig ist, dass der sogenannte „Grenzbereich“ (also die mittlere Zahl) komfortabel in dem Temperaturbereich fällt, den du für deinen Harz-Trip erwartest.
Daneben ist auch ein Gaskocher plus Wärmeflasche für das Wintercamping im Zelt sicher keine Fehlinvestition. Wer sich so gut vorbereitet, hat es auch im Zelt in der Nacht kuschelig warm. Und am nächsten Tag bist du im Zweifel der erste auf dem Trail oder auf der Piste und musst dich nicht erst noch durch das Verkehrschaos kämpfen.
„Es werden Bars aus Eis gebaut“
„Wenn wir Schnee haben, kommen viele einfach übers Wochenende“, sagt Coen la Croix. „Die meisten entscheiden sich ganz kurzfristig.“ Wer allerdings an den Feiertagen oder in den Winterferien einen Trip plant, sollte besser früh als spät buchen. „Weihnachten und Silvester sind wir meistens früh ausgebucht“, so die Betreiber. „Auch in den Winterferien – zum Beispiel in Berlin, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt – sind wir oft voll“, so die Betreiber.
Wer sich allerdings darauf einlässt, kann auch den Camping-Platz in einer ganz besonderen Atmosphäre erleben. Denn viele Denken sich: Wenn schon Winter-Campen, dann richtig – und schöpfen direkt aus dem Vollen. „Es werden Bars aus Eis gebaut, da wird ein Glühwein getrunken miteinander“, lacht Nienke la Croix. Ihr Partner pflichtet bei: „Die machen keinen Schneemann, dafür aber eine Bar für Bier.“
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Einen wichtigen Hinweis haben die Betreiber aber doch für alle potenziellen Wintercamper: Den Schnee und die Straßenglätte solltest du im Harz nicht unterschätzen. „Viele Leute, die hauptsächlich mit ihrem Camper im Sommer fahren, haben nur Sommerreifen. Im harz kommt man da nicht weit“, erklärt Coen. Er empfiehlt mindestens Winterreifen zu montieren, im besten Fall aber auch Schneeketten mit dabei zu haben. Außerdem – und das vergessen im Winter viele – Diesel kann bei kalten Temperaturen schnell mal flocken! Daher solltest du darauf achten, dass du vor deinem Trip deinen Camper mit Winter-Diesel betankst – so kommt es auf dem Platz auch zu keinen bösen Überraschungen.
Mehr über „Camping Braunlage“ findest du unter anderem auf der Facebook-Seite des Platzes oder auf seiner Homepage (hier geht’s weiter).