Auch wenn das Wetter in diesen Tagen nass, grau und vor allem frisch ist, hat sich der Herbst rückblickend auch in Niedersachsen von seiner warmen Seite gezeigt. Allein der zurückliegende Oktober in diesem Jahr war nach Angaben des Naturschutzbundes Nabu in Niedersachsen „einer der wärmsten“.
Und genau das habe Auswirkungen auf die Tierwelt – und zwar gravierende, meint der Nabu.
Wetter in Niedersachsen mit dramatischen Folgen für die Tierwelt
Die Zahlen sind dramatisch: Sollte der Klimawandel weiter voranschreiten, so könnte in den nächsten Jahrzehnten jede fünfte Tier- und Pflanzenarzt in Europa aussterben. Eine Folge dessen, dass sich die Temperaturen im Durchschnitt ändern und somit auch die Verhaltensweisen der Tiere beeinflussen.
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Besonders prekär seien die hohen Temperaturen für Zugvögel, sagt Nabu-Naturschutzreferent Frederick Eggers „Weil es in Deutschland warm genug ist und sich viele Zugvögel von Eicheln, Knospen und Kastanien ernähren können, werden einige Zugvogel-Arten nicht mehr in den Süden ziehen.“ Andere Vögel wie Kiebitz, Feldlerche oder Gartenrotschwanz flögen nach Afrika und müssten sich im Frühjahr beeilen, um noch gute Brutplätze zu finden. Vögel, die schon immer in Niedersachsen geblieben sind, müssten stärker um die knappen Ressourcen konkurrieren.
Vor allem für SIE ist es bitter
Auch für Winterschlaf haltende Säugetiere wie Igel, Fledermäuse oder für Hirschkäfer könne das milde Wetter zum Problem werden, wenn sich langanhaltende milde Phasen zu häufig mit Kälteeinbrüchen abwechseln. Wichtige Energiereserven würden dann bei jedem Erwachen aus dem Winterschlaf verbraucht und könnten am Ende nicht mehr ausreichen. „Die Beziehungen zwischen den Lebewesen haben sich über Jahre eingespielt“, sagte Eggers. „Sie geraten aus dem Gleichgewicht, wenn zum Beispiel der Igel noch nicht zum Winterschlaf bereit ist, aber keine Nahrungsquelle hat, weil Spinnen und Würmer bereits geschützt in ihren Winterquartieren sitzen.“
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Obstbäume begönnen bei höheren Temperaturen früher auszutreiben. Komme es dann zum Kälteeinbruch, erfrören Knospen, Blüten und Zweige, nannte er ein weiteres Beispiel. Dies habe auch Folgen für Vögel und Insekten, wie Wildbienen und Schmetterlinge. Zecken hingegen seien die Gewinner eines wärmeren Herbstes. (epd)