Der Brocken im Harz ist wohl in ganz Deutschland eines der beliebtesten Ausflugsziele. Kein Wunder, die Natur und auch der Ausblick sind den Weg auf 1.141 Meter Höhe allemal wert.
Doch nicht alle Besucher verhalten sich im Nationalpark Harz wie sie es sollten. Jetzt packt ein Brocken-Ranger aus und erzählt von den typischen „Katastrophen-Touristen“ und welche Tage im Jahr bei ihm und seinen Kollegen besonders gefürchtet sind.
Nationalpark Harz weiterhin beliebtes Ausflugsziel
Der Harz hat für Touristen etliches zu bieten. Kein Wunder also, dass laut „statista“ bereits im laufenden Jahr 2023 rund 1,22 Millionen Besucher den Weg in den Nationalpark Harz gefunden haben. Und was für viele Menschen ein Urlaubort ist, ist für Brocken-Ranger Tino Schober der Arbeitsplatz. Wobei seine offizielle Berufsbezeichnung „staatlich geprüfter Natur- und Landschaftspfleger“ lautet. Unter anderen gehört zu seiner Aufgabe auch, darauf zu achten, dass die allgemeinen Verhaltensregeln des Nationalparks eingehalten werden (Hunde an der Leine führen, kein offenes Feuer, Rauchverbot, keinen Müll hinterlassen, nur ausgeschilderte Wege benutzen, …).
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Wie die „Braunschweiger Zeitung“ (BZ) schreibt, arbeitet Tino bereits seit 2009 als Ranger im Nationalpark Harz – und über die Jahre hat er natürlich einiges erlebt und die ein oder andere spannende Geschichte in petto. Wobei die „Katastrophen-Touristen“, die genau dann auf den Berg wollen, wenn dort Windgeschwindigkeiten von über 150 Stundenkilometern erreicht werden, noch die harmlosesten sind. „Das gab es früher nicht, hier hat sich durch Social Media einiges verändert – und nicht zum Guten“, kommentiert der Brocken-Ranger das „Phänomen“ gegenüber der BZ.
Harz: Brocken-Ranger macht beunruhigende Beobachtung
Im Regelfall reicht bei den alltäglichen Vorkommnissen, wie Rauchen, Verlassen der Wege oder wenn jemand seinen Hund nicht angeleint hat, ein freundlicher Hinweis des Brocken-Rangers und die Leute sehen ihr Fehlverhalten ein. Doch wie Tino der „Braunschweiger Zeitung“ erzählt habe er eine beunruhigende Beobachtung gemacht: „Ich erlebe zunehmend, dass Leute aggressiv werden oder sogar mit einem Anwalt drohen. Die denken, der Nationalpark und speziell der Brocken seien eine Art Spielwiese. Einmal rückten Leute mit einem Grill an und wollten sich zwischen den Pflanzen niederlassen.“
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Denn anders als bei den Amerikanern, haben die Ranger in Deutschland beziehungsweise im Nationalpark Harz keine Durchsetzungs-Befugnis. Einfach ausgedrückt: Tino darf zwar die Besucher ermahnen, jedoch keine Strafen durchsetzen. Er muss also auf die Vernunft und das Einsehen der Touristen hoffen. Auch deshalb ist ein Tag im Jahr bei ihm und seinen Kollegen besonders gefürchtet, wie er gegenüber der BZ sagt. Du kannst es dir sicherlich denken: es ist der Männertag. Aber auch Junggesellenabschiede verlangen den Brocken-Rangern oft einiges ab. „Da passieren die verrücktesten Dinge – und fast immer unter Alkohol“, erzählt Tino der BZ. Doch mittlerweile habe er ein „gewisses Fingerspitzengefühl“ entwickelt, um Situationen auch ohne die Polizei zu entschärfen.
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Doch natürlich erlebt Tino in seinem Beruf weitaus mehr schöne Momente als negative. Was ihm an seinem Job besonders gefällt und woran er am meisten Spaß hat, liest du bei der „Braunschweiger Zeitung“.