Wer sich den Tieren verschrieben hat, der macht das mit ganzem Herzen und voller Leidenschaft. So wie Jennifer Semmler. Sie ist die stellvertretende Tierheimleiterin im Tierheim Peine. Sie hat schon einiges in ihrem Job erlebt und weißt: Es ist nicht immer leicht.
Wie man es schafft, auch mit den schlimmen Schicksalen umzugehen und die schwierigen Momente zu ertragen, das hat sie im Gespräch mit News38 erzählt.
Tierheim in Peine: Mitarbeiterin mit Leib und Seele
Dass Jennifer heute im Peiner Tierheim arbeitet, war wohl Schicksal. Alles fing 2015 an. Seinerzeit half sie als Ehrenamtliche im Tierheim aus – denn helfende Hände kann es schließlich nie genug geben. Sie ging mit den Hunden Gassi, machte die Unterkunft der Kaninchen sauber oder zupfte Unkraut. Alles, soweit es die Zeit neben ihrem Beruf zuließ.
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Dann zog es die gebürtige Peinerin für eine Zeit lang nach München – und dort arbeitete sie dann als Quereinsteigerin im Tierheim. „Mir war klar, dass ich gerne weiter in diesem Bereich bleiben möchte“, erinnert sich Jennifer im Gespräch mit News38 zurück. „Ich hab mich sehr viel fortgebildet, war in fast allen Bereichen“ – und dann ging es 2021 mit viel Erfahrung im Gepäck zurück nach Peine. Und damit auch zum Peiner Tierheim.
„Man muss es ertragen können“
Seit November 2021 arbeitet sie nun als stellvertretende Tierheimleiterin und hat sich ihrem Beruf mit ganzer Seele verschrieben. Auch, wenn er nicht immer nur von Glücksmomenten mit den Tieren geprägt ist. Es gibt auch schwierige Momente – und davon nicht zu wenige. „Man muss es ertragen können“, sagt sie ganz klar. Dass Tiere beispielsweise ausgesetzt werden, manche sogar zum Sterben zurückgelassen. Dass Tiere krank werden und auch sterben. „Das muss man emotional eben auch verkraften“, betont Jennifer.
Ebenso wie die traurigen Geschichten, die hinter manch einer Tierabgabe stecken. „Ist ja nicht so, dass jeder sich das immer ganz leicht macht“, sagt die stellvertretende Tierheimleiterin. Um so wütender machen sie dann natürlich die Fälle, in denen es sich Tierhalter besonders leicht machen. „Da muss man sich auch beherrschen können“, weiß Jennifer und gibt offen zu: „Manchmal ist es wirklich schwer, sage ich ganz ehrlich. Da muss man mal ganz kurz fünf Minuten die Tür hinter sich schließen und sich sortieren.“
„Wenn ich jetzt aufgebe, wer macht’s denn dann?“
Was hilft? Gespräche, weiß Jennifer. Egal, ob mit Kollegen oder mit dem privaten Umfeld. Und man muss sich auch mal Zeit nehmen, um über das Erlebte nachzudenken. Aufgeben kommt für die stellvertretende Tierheimleiterin aber trotz dieser schwierigen Momente nicht in Frage. „Wenn ich jetzt aufgebe, wer macht’s denn dann? Natürlich wollen auch viele in dem Bereich arbeiten, aber wenn sich jeder irgendwann unterkriegen lässt, wer hilft den Tieren dann?“, fragt sich Jennifer.
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Schließlich sei das genau das, wofür sie und auch ihre anderen Kollegen angetreten sind: Um den Tieren zu helfen. Um Fellnasen eine echte Perspektive und eine Chance auf ein neues, schönes Leben voller Liebe zu bieten. Und dafür könne man dann auch die schweren Momente ertragen.