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Harz: Tierschützer schlagen Alarm – „Brechen zusammen“

Etliche Tierheime und Tierschutzvereine in ganz Deutschland sind am Limit – auch im Harz. Jetzt wenden sie sich mit einem Brandbrief an die Bundesregierung.

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© IMAGO / Panthermedia

Das ist das Tierheim in Peine

Im Tierheim in Peine haben 20 Hunde, 120 Katzen und mehrere Kleintiere Platz. Auch zwei Schweine leben dort. Die Mitarbeiter dort kümmern sich liebevoll um alle Tiere.

Oft arbeiten sie im Mini-Job, auf Mindestlohnbasis oder komplett ehrenamtlich. Eine Wertschätzung – zumindest von ihren Weggefährten auf zwei Beinen – erhalten sie dafür nur in den wenigsten Fällen. Jetzt haben sich etliche Mitarbeiter von Tierschutz- und Tierheimvereinen in ganz Deutschland in einem Brandbrief an die Bundesregierung gewandt. Darunter auch der Tierschutzverein Osterode am Harz.

„Zu viele Schnauzen für zu wenig Hände, die Tierheime sind am Ende!“ So beginnt das Schreiben, das an Bundesminister Cem Özdemir und die Tierschutzbeauftragte der Bundesregierung, Ariane Kari, adressiert ist. Offenbar ist die Lage in den Tierschutzvereinen und Tierheimen mittlerweile kritisch – auch im Harz.

Harz: „Brechen unter der Last zusammen“

„Wir haben gemahnt, appelliert, aufgefangen und jetzt brechen wir unter der Last der in Not geratenen Tiere zusammen“, so das Schreiben. Man könne seine Verträge mit den Städten und Kommunen kaum noch erfüllen. Es ist schlicht und ergreifend kaum noch Platz in den Einrichtungen.

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Die Unterzeichner identifizieren hierfür vielfältige Gründe. Unterm Strich stellen sie aber fest: Der Markt ist übersättigt, trotzdem werden weiter Hunde „produziert“, importiert, gehandelt. Weitere Ursachen für die Krisensituation seien laut dem Schreiben:

  • Der unkontrollierte Handel mit Hunden
  • Der illegale Welpenhandel
  • Der übermäßige und unkontrollierte Import von Hunden aus dem Ausland
  • Die fehlende Aufsicht von Zuchtverbänden
  • Die fehlenden Kenntnisse von Hundehaltern
  • Fachkräftemangel im Tierheim
  • Fehlende finanzielle Mittel
  • Keine einheitliche Anerkennung des Berufs Hundetrainer

Harz: Hunde lebenslang im Tierheim

Wie du siehst: Die Liste ist lang. Laut der Darstellung der Tierschützer und Tierheimmitarbeiter ist es aber derzeit oft so, dass die Hunde jahrelang oder ihr ganzes Leben in den Einrichtungen verbringen. Die Vierbeiner zu vermitteln, wird darüber hinaus immer schwieriger. Der Markt ist – wie bereits gesagt – eben gesättigt.


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Laut dem Schreiben bewegt sich die Zahl der Hunde, die jedes Jahr im Tierheim abgegeben werden, mittlerweile im vierstelligen Bereich. Tendenz steigend.

„Verzweifelte Hundehalter lassen ihre Hunde durch Tierärzte töten, töten sie selbst oder versuchen, sie unter Angabe falscher Tatsachen im Tierheim abzugeben oder im Internet zu verkaufen. […] Optional werden die Hunde ausgesetzt und stellen hierbei eine potenzielle Gefahr für die Öffentlichkeit und sich selbst dar, wenn sie herrenlos durch unsere Städte, Dörfer und Wälder laufen. Dieser Zustand ist nicht mehr tragbar.“

Brandbrief „Zu viele Schnauzen für zu wenig Hände“

Die Unterzeichner fordern von der Regierung unter anderem Konzepte für die Eindämmung des bisher weitestgehend unkontrollierten Hundehandels in Deutschland. Außerdem fordern sie etwa die Einführung einer Art Hundeführerschein.