Die Vorwürfe wiegen schwer: Im China-Werk von VW soll massiv gegen Menschenrechte verstoßen werden. Muslimische Uiguren würden in der Provinz Xinjiang systematisch unterdrückt.
VW-Markenchef Ralf Brandstätter erklärte zuletzt, dass es nach einem Besuch in China „keine Hinweise auf Menschenrechtsverletzungen“ gegeben habe. Trotzdem plant VW jetzt eine weitere – unabhängige – Prüfung.
VW: Umstrittenes Werk auf dem Prüfstand
Volkswagen will sein umstrittenes Werk in der chinesischen Provinz Xinjiang von unabhängigen Prüfern durchleuchten lassen. „Wir planen ein transparentes, unabhängiges externes Audit, um der Öffentlichkeit volle Transparenz zu geben“, sagte Konzernchef Oliver Blume am Mittwoch (21. Juni) in einer Telefonkonferenz anlässlich einer Investorenveranstaltung in Hockenheim.
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Es gebe Beschwerden rund um die Menschenrechtssituation dort, und es sei die Aufgabe von Volkswagen, diese Bedenken auszuräumen. Derzeit befinde man sich in guten Gesprächen mit den Partnern in China, was eine solche Prüfung angehe, sagte Blume.
Große Kritik an VW
Das Werk in der Stadt Urumchi wird vom chinesischen Joint-Venture-Partner SAIC betrieben. Die in der Provinz Xinjiang lebende muslimische Minderheit der Uiguren wird nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen gezielt von der Zentralregierung in Peking unterdrückt. Menschenrechtler kritisieren VW dafür, an dem Werk in der Region festzuhalten. VW soll demnach unter anderem zu wenig gegen Zwangsarbeit in der Lieferkette tun.
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VW hält dagegen, wenig Einfluss auf das operative Geschäft im Werk mit rund 240 Beschäftigten zu haben und dass es dort keine Anzeichen für Menschenrechtsverletzungen gebe. Der Konzern stehe weltweit gegen Zwangsarbeit ein, sagte Rechtsvorstand Manfred Döss auf der Hauptversammlung im Mai. (jko/dpa)