Wolfsburg: Brücke muss weg

Weichen muss die so genannte „Theaterbrücke“ über der Braunschweiger Straße. Deren Abriss sei unvermeidbar, teilte die Stadt Wolfsburg am Donnerstag (15. Juni) mit. Das hätten entsprechende Untersuchungen ergeben. In den Herbstferien soll die Theaterbrücke dann fallen – weil dann nicht so viel los ist auf den Straßen. Und um eine Sperrung kommt man kaum herum.

„Bereits im Dezember vergangenen Jahres hatte die Stadt die Theaterbrücke wegen statischer Probleme kurzfristig gesperrt. Eine akute Einsturzgefahr bestand und besteht auch weiterhin nicht. Allerdings ist das Bauwerk durch Schäden nicht auf Dauer standfähig und lässt sich auch nicht mehr sanieren“, sagt die Stadt Wolfsburg.

Die Theaterbrücke in Wolfsburg soll weg. Schade! Foto: Stadt Wolfsburg

„Die im März anberaumten Sonderuntersuchungen der Brücke haben unterschiedlichste Schwachstellen von der Planung bis zur Ausführung aufgezeigt, die den gesamten Brückenbau zu der damaligen Zeit betreffen“, so Oliver Iversen (Straßenbau und Projektkoordination). Ein ausschlaggebender Grund für die nachlassende Tragfähigkeit sei ein beim Bau der Brücke verwandter Baustoff, der so genannte Tonerdeschmelz-Zement.

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Bei diesem zeige sich nach vielen Jahrzehnten eine instabile Struktur, weil sich die früher verwandte Zement-Art bei höheren Umgebungstemperaturen – ab etwa 30 Grad – wieder in einzelne Teile zersetzt und unter anderem auch Wasser freisetzt. Das Wasser wiederum führte zu Rost in den eingebauten Eisen- und Stahlmaterialien. Damit sei eine verkehrssichere Tragfähigkeit auf Dauer nicht mehr gegeben und auch nicht wiederherzustellen. „Ein Abriss ist daher unumgänglich“, so die Stadt.

Ob und wie Fußgänger und Radfahrer hier künftig über die vielbefahrene Braunschweiger Straße kommen sollen, müsse erst mit den Ortsräten abgesprochen werden, hieß es. Die Theaterbrücke war 1960 in Wolfsburg gebaut worden und wurde 2004 saniert. Wegen ihres Gelenks in der Mitte war die Brücke in Wolfsburg einzigartig.