Der Wintereinbruch hat Deutschland Ende dieser Woche fest im Griff. Schnee und Eis haben seit Freitag in mehreren Bundesländern für extrem gefährliche Straßenverhältnisse gesorgt – mit tödlichen Folgen.
So ließen allein am Freitagnachmittag (20. Januar) vier Menschen ihr Leben bei Unfällen im Süden der Republik. Am Samstag (21. Januar) droht sich die Lage noch zu verschlimmern. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt in mehreren Bundesländern (Bayern, Sachsen, Thüringen, Niedersachsen) vor reichlich Neuschnee. In nahezu der gesamten Republik musst du am Wochenende mit glatten Straßenverhältnissen rechnen.
Schnee-Chaos in Deutschland: 8-Jährige verliert Urgroßeltern
Schon am Freitag kam es bei Schneefall in Bayern zu zwei tödlichen Unglücken. Eines ereignete sich gegen 13.50 Uhr auf der Straße zwischen Schönmühl und Penzberg. Dort rauschte ein Kleintransporter frontal gegen einen Peugeot. Dabei kamen der Peugeot-Fahrer (74) und seine Ehefrau (71) ums Leben. Die Urenkelin (8) auf dem Rücksitz erlitt wie durch ein Wunder nur leichte Verletzungen. Fahrer und Beifahrer des Kleintransporters erlitten mittelschwere Verletzungen und kamen mit Rettungshubschrauber und Rettungswagen ins Krankenhaus.
Der zweite tödliche Unfall ereignete sich bei Weißenberg. Hier geriet ein Mercedes Sprinter in den Gegenverkehr und krachte gegen einen Lkw. Für den Fahrer (40) und seinen Beifahrer (38) sollte jede Hilfe zu spät kommen. Der Lkw-Fahrer erlitt hingegen nur leichte Verletzungen. Die Polizei hat in beiden Fällen die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen.
SUV verunglückt mit Sommerreifen im Schnee
Auch in Rheinland-Pfalz und dem Süden von NRW kam am Freitagmittag reichlich Schnee herunter. Allein im Kreis Düren (NRW) kam es seitdem zu knapp 180 Unfällen. Die Polizei zählte bis Samstagmorgen insgesamt 300 witterungsbedingte Einsätze.
Dass manch ein Unglück möglicherweise zu verhindern gewesen wäre, zeigt ein Vorfall in der Nähe von Gerolstein.
So kam ein SUV-Fahrer aus Köln in Dohm-Lammersdorf auf schneebedeckter Fahrbahn ins Rutschen und krachte ausgerechnet in ein Schneeräumfahrzeug.
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Bei der Aufnahme des Unfalls trauten die Beamten ihren Augen kaum. Denn der SUV war laut Polizei „erschreckenderweise“ nur mit Sommerreifen ausgerüstet. Die geringe Geschwindigkeit und die Reaktionsschnelligkeit des Räumfahrzeugfahrers haben nach Einschätzung der Polizei Schlimmeres verhindert. Der dringende Appell der Polizei: „Spätestens jetzt sollte bei diesem Wetter jedem bewusst sein, dass Winterreifen erforderlich sind.“